Schwäbische Zeitung (Biberach)

CDU rutscht teils unter 40-Prozentmar­ke

Grüne holen in Mittelbibe­rach ihr bestes Zweitstimm­energebnis im Wahlkreis

- Von Birgit van Laak

REGION - Die CDU hat bei der Bundestags­wahl deutliche Verluste in den Gemeinden rund um Biberach hinnehmen müssen. Sie ist weiterhin stärkste Kraft deutlich vor der SPD, die ebenfalls Stimmen einbüßte. Wie CDU, SPD, Grüne, FDP und AfD im Einzelnen abgeschnit­ten haben, zeigt der folgende Überblick.

In Attenweile­r hat die CDU bei beiden Stimmen rund zehn Prozentpun­kte verloren. Trotzdem erreicht sie Ergebnisse von mehr als 50 Prozent. Josef Rief holt 53,7 Prozent der Erststimme­n, am besten schneidet er in Rupertshof­en mit 63,1 Prozent ab. Mit weitem Abstand folgt die SPD. Martin Gerster erzielt 15,9 Prozent der Erststimme­n (2013: 17,4). Im Kernort schafft Gerster sein bestes Ergebnis mit 18,6 Prozent (plus 1,2). Die Grünenkand­idatin Anja Reinalter erreicht in der Gemeinde 13,6 Prozent, FDP-Kandidat Tim Hundertmar­k 4,3 Prozent. Matthias Stiel von der AfD kommt auf 8,2 Prozent, in Oggelsbeur­en auf 11,3 Prozent. Bei den Zweitstimm­en rangiert die AfD mit 10,1 hinter CDU (53,1), SPD (11,7) und Grünen (10,2) auf Platz vier. Die AfD hat somit in Attenweile­r, wo bei der Oggelsbeur­er „Stiftung Heimat geben“viele Flüchtling­e leben, weniger Stimmen erlangt als im Wahlkreis (12,5).

Attenweile­r: Maselheim:

In Maselheim hat die CDU zwar ein Ergebnis eingefahre­n, das leicht über dem im Wahlkreis liegt. Im Vergleich zur Bundestags­wahl 2013 zeigen sich aber deutliche Verluste von rund zwölf Prozentpun­kten. Bei den Zweitstimm­en schafft die CDU 46,2 Prozent (2013: 58,4). Bei den Erststimme­n vereint Josef Rief 45,4 Prozent (57,4) auf sich. Sein schlechtes­tes Erststimme­nergebnis hat er im Kernort mit 39,9, sein bestes in Äpfingen mit 54,1 Prozent.

Die SPD verliert in Maselheim nur leicht und erzielt 16,9 Prozent (2013: 17,1) der Erststimme­n und 12,3 Prozent (12,6) der Zweitstimm­en. Martin Gerster hat bei den Briefwähle­rn (22,5) und im Kernort (19,2) seine besten Erststimme­nergebniss­e eingefahre­n. In Sulmingen lief es für den Sozialdemo­kraten mit 10,6 Prozent hingegen am schlechtes­ten. Bei den Zweitstimm­en rutscht die SPD dort sogar in den einstellig­en Bereich (9,3).

Grünenkand­idatin Anja Reinalter vereint 13,8 Prozent der Erststimme­n auf sich. Am besten lief es für sie in Laupertsha­usen, wo sie mit 15,7 Prozent auf dem zweiten Platz hinter Josef Rief steht. Bei den Zweitstimm­en erreichen die Grünen in der Gesamtgeme­inde 9,6 Prozent (Wahlkreis 11,3). Am schlechtes­ten sieht es für sie mit 5,9 Prozent der Zweit- und 8,5 Prozent der Erststimme­n in Äpfingen aus, wo die CDU besonders gut abgeschnit­ten hat.

Die AfD bildet in Maselheim die drittstärk­ste Kraft mit 11,3 Prozent der Zweitstimm­en. Am wenigsten Stimmen holte die AfD bei den Briefwähle­rn mit 7,0 Prozent, am meisten im Kernort mit 14,2 Prozent, nur 0,2 Prozentpun­kte weniger als die SPD. Die FDP legt kräftig zu. 6,3 Prozentpun­kte geht es bei den Zweitstimm­en nach oben auf 10,9 Prozent und um fast fünf Prozentpun­kte auf 7,5 Prozent bei den Erststimme­n. In Sulmingen kommt die FDP sogar mit 13,8 Prozent der Zweitstimm­en auf Rang zwei hinter der CDU.

Mittelbibe­rach:

Hatte die CDU bei den Wahlen 2013 in Mittelbibe­rach noch mehr als 50 Prozent erzielt, rutscht sie nun unter die 40-Prozentmar­ke. Bei den Erststimme­n kommt Josef Rief nur noch auf 37,3 Prozent (2013: 50,6). Bei den Zweitstimm­en fahren die Christdemo­kraten mit 38,2 Prozent ihr zweitschle­chtestes Ergebnis im Wahlkreis ein. Nur in Biberach schneidet die CDU mit 35 Prozent noch schlechter ab. Auch die Sozialdemo­kraten verlieren Stimmen. Statt 18,2 sind es nur noch 14,8 Prozent der Zweitstimm­en. Martin Gerster erzielt aber in Mittelbibe­rach mit 21,8 Prozent der Erststimme­n sein zweitbeste­s Ergebnis im Wahlkreis.

Für die Grünen läuft es gut: 16,2 Prozent der Erst- und 15,2 Prozent der Zweitstimm­en. Bei den Zweitstimm­en überholen sie sogar die Sozialdemo­kraten (14,8). Für die Grünen ist das zugleich ihr bestes Ergebnis im ganzen Wahlkreis.

11,3 Prozent der Zweitstimm­en entfallen auf die AfD, in Reute kommt sie auf 15,6 , bei den Briefwähle­rn nur auf 7,9 Prozent. Kräftig zugelegt hat die FDP. Tim Hundertmar­k erzielt 9,6 Prozent (plus 5) der Erst- und 11,4 Prozent (plus 6) der Zweitstimm­en.

In Schemmerho­fen erreicht Josef Rief noch 47,4 Prozent (2013: 12,6) der Erststimme­n. Am schlechtes­ten schneidet er in Aufhofen mit 44 Prozent ab, am besten läuft es für ihn in Altheim mit 58,5 und in Ingerkinge­n mit 52,7 Prozent. SPD-Kandidat Martin Gerster holt 17,6 Prozent der Erststimme­n (2013: 19,9), bei den Briefwähle­rn, in Aßmannshar­dt und Aufhofen sind es rund 19 Prozent. Bei den Zweitstimm­en

Schemmerho­fen:

erlangen die Sozialdemo­kraten 12 Prozent (minus 2,8). In Aufhofen und Langensche­mmern wird die SPD gar von der FDP überholt, die dort auf Platz zwei steht. Besonders schlecht sieht es für die Sozialdemo­kraten in Altheim aus. Mit 6,7 Prozent der Zweitstimm­en liegen sie hinter CDU, Grünen, FDP und AfD. Letztere erzielt ihre besten Ergebnisse in Schemmerbe­rg (14,3) und Aßmannshar­dt (14,1). Insgesamt erhält die AfD 11,5 Prozent der Zweitstimm­en und liegt damit hinter CDU (46,7) und SPD (12) und vor FDP (10,8) und Grünen (9,7).

In Ummendorf schafft es die CDU mit 40,1 Prozent der Zweitstimm­en knapp über die 40Prozentm­arke. Im Gegensatz zu den Erststimme­n: dort sind es 37,6. In Fischbach fallen die Zahlen für Josef Rief und die CDU jeweils rund fünf Prozentpun­kte besser aus als im Kernort: 42,2 Prozent der Erst- und 42,5 Prozent der Zweitstimm­en.

Ummendorf gehört zu den Gemeinden, in denen Martin Gerster die 20-Prozenmark­e erreicht (Erststimme­n: 20,2 Prozent). Auch er schneidet in Fischbach besser ab als im Kernort. Bei der Grünen Anja Reinalter ist es umgekehrt, sie holt im Kernort 15,9, in Fischbach nur 9,4 Prozent der Stimmen. Am Ende kommt sie mit den Briefwahls­timmen auf 16,1 Prozent. Die FDP erlangt insgesamt 10 Prozent der Erststimme­n, die AfD 10,5. Bei den Zweitstimm­en liegt die CDU auf Platz eins. Die SPD folgt mit 14,4 Prozent nur knapp vor den Grünen (14,2). Die AfD ist mit 11,9 viertstärk­ste Kraft, die FDP fünftstärk­ste 10,6 Prozent.

In Warthausen rutscht Josef Rief von der 50- unter die 40-Prozentmar­ke. Er erreicht 38 Prozent der Erststimme­n, vor vier Jahren waren es noch 54. Auch bei den Zweitstimm­en geht es zurück: von 54,6 auf 39,6 Prozent. Die SPD verliert ebenfalls: Martin Gerster erlangt 4,6 Prozentpun­kte weniger als 2013. Mit 21,1 Prozent der Erststimme­n erreicht er in Warthausen aber eines seiner besten Ergebnisse im Wahlkreis.

Die Grüne Anja Reinalter erzielt 15,8 Prozent der Erststimme­n, in Birkenhard sind es sogar 17,3. Tim Hundertmar­k von der FDP kommt auf 8,8 Prozent, seine Ergebnisse reichen von 9,3 in Birkenhard bis 3,3 Prozent in Höfen. Die AfD kommt in Warthausen auf 9,4 Prozent der Erststimme­n. Bei den Zweitstimm­en liegen nicht nur CDU (39,6) und SPD (13,9), sondern auch Grüne (13,7) und FDP (12,6) vor der AfD (10,5). Die Linke holt in Warthausen mit 5,1 Prozent ihr fünfbestes Ergebnis im Wahlkreis.

Alle Wahlergebn­isse finden Sie auf.

Ummendorf: Warthausen:

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FOTO: DPA/MICHAEL KAPPELER Am Sonntag wurde der Bundestag neu gewählt.

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