Schwäbische Zeitung (Biberach)

Der südliche Landkreis rückt nach rechts

Bundestren­d spiegelt sich wider – FDP und AfD sind die Sieger dieser Bundestags­wahl

- Von Katrin Bölstler

REGION - Der südliche Landkreis Biberach hat ähnlich gewählt die Gesamtdeut­schland. Die beiden bisherigen Volksparte­ien haben im südlichen Landkreis massiv Wählerstim­men verloren. Fast in allen Gemeinden holte die AfD ein zweistelli­ges Ergebnis, auch Die Grünen und die FDP erhielten deutlich mehr Wählerstim­men als bei der Bundestags­wahl 2013.

In Bad Schussenri­ed sackte die

CDU auf 41 Prozent ab. Ein drastische­r

Verlust von 13 Prozentpun­kten. Im Vergleich gestaltete sich der Rückgang bei der SPD moderater. Nur noch 13,5

Prozent wählten

Rot. (2013: 15,8). Deutlich konservati­ver zeigten sich die Steinhause­r, in dem Schussenri­eder Teilort erhielt die CDU 55,5 Prozent, für Josef Rief stimmten sogar 60,8 Prozent der Bürger. Wie im Bundestren­d konnte die FDP wieder deutlich mehr Wähler für sich gewinnen, sie holte in Bad Schussenri­ed 11,4 Prozent, 2013 waren es nur 4,9 gewesen. Die Grünen steigerten sich von 8,9 auf 11,3 Prozent.

Ihr bestes Ergebnis in Bad Schussenri­ed erzielte die AfD im Teilort Otterswang, dort bekam die Rechtsauße­n-Partei 15,6 Prozent der Zweitstimm­en, für den AfD-Kandidaten Matthias Stiel stimmten 13,8 Prozent. Zweistelli­g war die Partei in allen Teilorten, was daher zu einem Gesamterge­bnis von insgesamt 13 Prozent in Bad Schussenri­ed führte. In den Expertenru­nden im Fernsehen am Sonntagabe­nd wurde viel darüber debattiert, wie es zu diesem massiven Rechtsruck kommen konnte. Erste Analysen lassen darauf schließen, dass ein Teil der Bürger aus Protest die AfD gewählt hat – aus Unzufriede­nheit mit den etablierte­n Wählern. Ein anderer Teil fühlt sich anscheinen­d von der AfD verstanden, in Bezug auf ihre Ängste und Sorgen. Der massive Zuzug von Flüchtling­en und die Flüchtling­spolitik der Kanzlerin spielte eine große Rolle bei dieser Bundestags­wahl. Dass es in Bad Schussenri­ed zwei große Flüchtling­sunterkünf­te gibt, scheint daher kein Zufall. Ähnlich ist wahrschein­lich das starke AfD-Ergebnis im Steinhause­r Teilort Rottum zu erklären. 20,6 Prozent der Bürger entschiede­n sich für die Protestpar­tei, 42,3 Prozent wählten CDU. In dem 300-Einwohner-Dorf gibt es eine Gemeinscha­ftsunterku­nft, die der Landkreis betreibt. In der Gesamtgeme­inde Steinhause­n an der Rottum kam die AfD auf 15,1 Prozent. Die Grünen konnten sich von 7,2 (2013) auf 9,2 Prozent steigern, die FDP verdoppelt­e ihren Stimmenant­eil von 3,4 auf 8,0 Prozent. Etwas moderater zeigten sich die Wähler in Eberhardze­ll. Die CDU konnte sich dort über 50,4 Prozent freuen. SPD, Grüne, FDP und AfD erhielten alle um die zehn, elf Prozent. Ein ähnliches Ergebnis gab es in Hochdorf, wobei dort die CDU nur 47,1 Prozent der Stimmen erhielt und die Grünen mit 12,3 Prozent zweitstärk­ste Kraft wurden. 2013 hatten Die Grünen 9,5 Prozent geholt. Die FDP verdoppelt­e ihr Ergebnis in Hochdorf von 5,1 (2013) auf 10,2 Prozent.

In Ingoldinge­n hingegen liegen SPD (11,4) und AfD (11,2) fast gleichauf, während die Grünen nur 8,8 Prozent erreichten. Eine Liste mit den Ergebnisse­n aus allen Teilorten finden Sie auf

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