Schwäbische Zeitung (Biberach)
Josef Rief kommt nur noch vereinzelt über 50 Prozent
AfD-Kandidat Stiel landet im Illertal drei Mal auf Platz zwei
REGION - Bei den Bundestagswahlen am Sonntag haben die CDU und die SPD auch in den Kommunen im Rottum-, Rot- und Illertal deutlich an Stimmen eingebüßt. Die CDU steht freilich nach wie vor unangefochten auf Rang eins, dahinter liegen jedoch SPD, Grüne, FDP und AfD oftmals eng beieinander. Ein Überblick über die Wahlergebnisse:
Berkheim gehört zu jenen Illertalgemeinden, in denen AfDKandidat Matthias Stiel auf Platz zwei bei den Erststimmen (14,9 Prozent) gelandet ist. Josef Rief (CDU) kommt auf 46,9 Prozent, Martin Gerster (SPD) auf 13,0 Prozent. Rief verliert im Vergleich zu 2013 15,1 Prozentpunkte, Gerster 1,4 Prozentpunkte. Zuwächse können bei den Erststimmen die Grünen und die FDP verzeichnen. Anja Reinalter (Grüne) schafft es mit 10,1 Prozent knapp in den zweistelligen Bereich (plus 2,8 Prozentpunkte), Tim Hundertmark kommt auf 7,3 Prozent (plus 4,6 Prozentpunkte) der Erststimmen. Die Zweitstimmenverteilung sieht die CDU (42,0 Prozent) vor der AfD (15,2), der SPD (12), der FDP (11,7) und den Grünen (7,9).
Exakt die Hälfte aller Erststimmen hat CDU-Kandidat Josef Rief in Dettingen auf sich vereinigen können. Wie beim Gesamtergebnis des Wahlkreises folgen auf den weiteren Plätzen Martin Gerster (SPD; 13,2 Prozent), Anja Reinalter (Grüne; 10,9) und Matthias Stiel (AfD; 10,0). Bemerkenswert: ÖDPKandidatin Gudrun Diebold schneidet mit 5,6 Prozent der Erststimmen fast so gut ab wie in ihrem Heimatort Kirchberg. Bei den Zweitstimmen steht die AfD mit 12,6 Prozent besser da als im Wahlkreisdurchschnitt (8,3). Die CDU kommt auf 41,9 Prozent, die SPD auf 14,0 Prozent, die Grünen auf 10,8 Prozent und die FDP auf 8,6 Prozent.
Josef Rief (CDU) fällt mit 51,2 Prozent der Erststimmen nicht unter die 50-Prozent-Marke, verbucht aber ein Minus von 15,4 Prozentpunkten. Martin Gerster (SPD) holt mit 14,7 Prozent ein fast identisches Ergebnis wie bei der vorherigen Bundestagswahl (15,1 Prozent). AfDKandidat Matthias Stiel verbucht 12,2 Prozent der Erststimmen, Anja Reinalter (Grüne) 10,0 Prozent, Tim Hundertmark (FDP) 7,4 Prozent. Die CDU verliert bei den Zweitstimmen deutlich, ein Minus von 17,6 Prozentpunkten bedeutet 46,6 Prozent. Platz zwei geht an die AfD (14,6 Prozent), dann kommen SPD (10,7), FDP (10,3) und Grüne (8,7).
Berkheim: Dettingen: Erlenmoos: Erolzheim:
SPD-Kandidat Martin Gerster bekommt in Erolzheim zwei Stimmen mehr als Matthias Stiel von der AfD. 214 Erststimmen entfallen auf Gerster (11,5 Prozent), 212 auf Stiel (11,4). Josef Rief (CDU) holt 53,3 Prozent der Erststimmen, Anja Reinalter (Grüne) 9,8 Prozent. Bei den Zweitstimmen ist die AfD (12,4 Prozent) stärker als die SPD (11,4), die FDP kommt auf 10,9 Prozent. Die CDU landet bei 46,7 Prozent, was ein Minus von 12,0 Prozentpunkten bedeutet.
Gutenzell-Hürbel:
Zumindest was die Anzahl der Erststimmen angeht liegen Martin Gerster (SPD; 157), Matthias Stiel (AfD; 141) und Anja Reinalter (Grüne; 133) in GutenzellHürbel nah beieinander. Prozentual betrachtet bedeutet dies 13,4 Prozent für Gerster, 12,0 für Stiel, 11,3 für Reinalter. Josef Rief (CDU) holt 48,8 Prozent der Erststimmen. Der Blick auf beide Teilorte zeigt, dass Rief in Gutenzell (53,5 Prozent) besser abschneidet als in Hürbel (44,9). AfDKandidat Stiel punktet hingegen in Hürbel (15,1 Prozent) besser als in Gutenzell (9,6). Bei den Zweitstimmen begegnen sich Grüne und FDP mit jeweils 112 Stimmen (9,5 Prozent) auf Augenhöhe, davor sind die CDU (43,9), die AfD (15,0) und die SPD (11,6) platziert.
Kirchberg:
CDU-Kandidat Josef Rief holt in seiner Heimatgemeinde erwartungsgemäß eines der besten Ergebnisse im Wahlkreis, er bekommt 53,9 Prozent der Erststimmen (minus 10,9 Prozentpunkte). Auch Martin Gerster (SPD) schneidet schlechter ab als 2013, er verliert 4,3 Prozentpunkte, kommt auf 13,4 Prozent. Die Grünen holen mit Anja Reinalter zwar mehr Erststimmen (7,3 Prozent, plus 2,8 Prozentpunkte) als vor vier Jahren, bleiben in Kirchberg aber deutlich hinter dem Wahlkreisergebnis (13,5 Prozent) zurück. Was auch am guten Abschneiden von Gudrun Diebold (ÖDP) liegen dürfte: Die Kirchbergerin erreicht 6,1 Prozent der Erststimmen. Bei den Zweitstimmen ist die AfD (13,2 Prozent) fast gleichauf mit der SPD (13,6 Prozent). Die CDU kann 44,7 Prozent der Zweitstimmen für sich verbuchen, die Grünen 8,4 Prozent.
Bereits bei den Landtagswahlen im vergangenen Jahr schnitt die AfD in Kirchdorf überdurchschnittlich gut ab, ein Trend,
Kirchdorf:
der sich nun bestätigt hat. AfD-Kandidat Matthias Stiel holt 15,7 Prozent der Erststimmen, im Hauptort selbst sind es gar 17,4 Prozent. Stiel verweist damit Martin Gerster (SPD) mit 14,8 Prozent auf Platz drei bei den Erststimmen. Josef Rief (CDU) verzeichnet zwar 47,5 Prozent der Erststimmen, muss mit einem Minus von 17 Prozentpunkten aber auch einen der deutlichsten Verluste im Wahlkreis hinnehmen. Anja Reinalter (Grüne) bleibt mit 8,6 Prozent der Erststimmen im einstelligen Bereich, Tim Hundertmark (FDP) liegt mit 6,2 Prozent im Wahlkreismittel. Bei den Zweitstimmen ist die Rangfolge der drei Parteien mit den meisten Stimmen unverändert: Die CDU (41 Prozent) liegt vor der AfD (15,9) und der SPD (13,1). Die FDP legt um satte 7,6 Prozentpunkte zu und holt 11,3 Prozent der Zweitstimmen.
Lediglich in Mittelbuch (50,5 Prozent) und Laubach (54,2) holt Josef Rief (CDU) noch mehr als die Hälfte aller Erststimmen – 2013 war ihm dies noch in allen acht Ochsenhauser Wahlbezirken gelungen. In Laubach büßt Rief satte 17,0 Prozentpunkte ein. Das Ochsenhauser Gesamtergebnis listet Rief mit 44,9 Prozent der Erststimmen, gefolgt von Martin Gerster (SPD; 17,5), Anja Reinalter (Grüne; 14,2) und Matthias Stiel (AfD; 10,8). Bemerkenswert ist die Differenz zweier Wahlbezirke bei den AfD-Erststimmen: Einer der beiden Wahlbezirke im Altenzentrum Goldbach kommt auf verhältnismäßig geringe 7,5 Prozent für Matthias Stiel, der Wahlbezirk in der Jugendmusikschule hingegen auf 16,2 Prozent. Bei den Zweitstimmen kann die SPD knapp ihren zweiten Platz verteidigen. Sie kommt auf 12,7 Prozent, die Grünen auf 12,1 Prozent und die AfD auf 11,7 Prozent. Die CDU landet bei 44,0 Prozent.
Tannheim ist die Heimatgemeinde von AfD-Kandidat Matthias Stiel – auch hier holt der 34Jährige nach CDU-Kandidat Josef Rief (42,9 Prozent) die zweitmeisten Erststimmen (15,8). Zum überdurchschnittlichen Erststimmenergebnis sagte Stiel am Wahlabend: „Ich bin zwar in keinem Verein und nicht besonders vernetzt. Aber einige Leute, die mich rein privat kennen, haben mich vielleicht unterstützt.“Weniger Unterstützung gibt es in Tannheim für Martin Gerster (SPD), der mit 13,5 Prozent der Erststimmen zufrieden sein muss, Anja Reinalter (Grüne) holt 11,8 Prozent. Bei den Zweitstimmen fällt die CDU unter die 40-Prozent-Marke, 39,6 Prozent bedeuten einen Verlust von 14,5 Prozentpunkten. Die AfD schließt bei 15,8 Prozent ab, FDP (11,4) und SPD (11,3) sind fast gleichauf.
Ochsenhausen: Tannheim: