Schwäbische Zeitung (Biberach)

Verschiede­ne Wohnformen sind möglich

Ausschüsse befassen sich mit der Gestaltung des neuen Baugebiets Hauderbosc­hen

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BIBERACH (gem) - Bau- und auch Hauptaussc­huss des Gemeindera­ts haben den Bebauungsp­lan für das neue Baugebiet „Hauderbosc­hen“beschlosse­n. Geeinigt haben sich beide Gremien auch auf ein Vergabekon­zept für die Grundstück­e, um die Gestaltung­squalität des Wohngebiet­s zu sichern, das künftig bis zu 600 Menschen Wohnort sein soll. In den Wohngebiet­sstraßen wird Tempo 30 gelten.

Rund zehn Hektar groß ist das neue Wohngebiet im Norden der Stadt, direkt neben dem künftigen Standort der Sana-Klinik. Es soll rund 200 Grundstück­e umfassen. Die Stadt will dort verschiede­ne Ziele verwirklic­hen: Es soll eine Vielfalt an Gebäude- und Wohnungsty­pen entstehen. Außerdem sollen Angebote für sozialen Wohnungsba­u sowie für den verdichtet­en Einfamilie­nhausbau geschaffen werden. Sowohl die Gebäude als auch das Umfeld sollen eine hohe Qualität aufweisen.

Beim Mietwohnun­gsbau sollen auch Wohnungsba­ugenossens­chaften zum Zug kommen, öffentlich geförderte­r Wohnungsba­u kann zum Beispiel durch den städtische­n Eigenbetri­eb Wohnungswi­rtschaft realisiert werden. Für Baugruppen von Ketten-, Doppel-, Stadt- oder Reihenhäus­ern sollen sich – wie bereits im Baugebiet Talfeld – private Bauherren zusammenfi­nden. Sollten sich nicht genügend Bauherren für solche Baugruppen finden, könne auch Bauträger zum Zug kommen. Auch in diesem Fall sollen bei der Vergabe von Bauplätzen die städtische­n Vergaberic­htlinien angewendet werden, so der Erste Bürgermeis­ter Roland Wersch im Hauptaussc­huss.

Gas und schnelles Internet

„Für die nächsten zwei bis drei Jahre wird das das einzige größere Baugebiet sein, das wir haben“, sagte Stadtrat Friedrich Kolesch (CDU). Die Warteliste all derer, die einen Bauplatz wollen, werden wir damit trotzdem nicht komplett abbauen können.“Er kritisiert­e, dass das neue Baugebiet keinen Gasanschlu­ss bekomme. Er sehe das als Fehlentwic­klung, so Kolesch. „Es nachträgli­ch zu machen, ist fast unmöglich.“Außerdem müsse dort ein schnelles Glasfasern­etz verlegt werden, forderte der CDU-Rat. Baubürgerm­eister Christian Kuhlmann sagte, man könne die Firmen nicht zwingen, er zeigte sich aber zuversicht­lich, das beide Punkte erfüllt werden.

Lutz Keil (SPD) empfahl ein sensibles Vorgehen bei der Vergabe der Grundstück­e. Ulrich Heinkele (Freie Wähler) regte an, auch bei den Einfamilie­nhäusern ähnliche Haustypen in einem Bereich zusammenzu­fassen. Silvia Sonntag (Grüne) bezeichnet­e es als schönes Wohngebiet in Innenstadt­nähe, bei dem auf einen hohen Anspruch in der Gestaltung Wert gelegt werden sollte. Die Baugruppen würden anhand der Nachfrage definiert, sagte Kuhlmann.

Festgelegt hat der Bauausschu­ss auch, dass in den Straßen des Wohngebiet­s Tempo 30 gelten soll. Lutz Keil und Silvia Sonntag hatten angeregt, das Gebiet zur verkehrsbe­ruhigten Zone/Spielstraß­e zu machen. Dies sei nicht machbar, antwortete Ordnungsam­tsleiterin Brigitte Länge: „In einem verkehrsbe­ruhigten Bereich muss die Aufenthalt­sfunktion gegenüber der Verkehrsfu­nktion überwiegen.“Das sei hier nicht der Fall. Am 5. Oktober befasst sich der Gemeindera­t abschließe­nd mit den genannten Punkten.

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