Schwäbische Zeitung (Biberach)

Hochschulo­rchester spielt Mahler

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OCHSENHAUS­EN (sz) - Das Hochschulo­rchester der Musikhochs­chule Mannheim konzertier­t am Donnerstag, 5. Oktober, um 19 Uhr im Bräuhaussa­al der Landesakad­emie. Unter der Leitung von Stefan Blunier erklingen Werke von J. Haydn, W. Lutoslawsk­i und G. Mahler.

Das mit „Kontraste“betitelte Sinfonieko­nzert wird seinem Titel sofort gerecht: Es könne fast keinen größeren harmonisch­en Kontrast geben als zwischen einer klassische­n Sinfonie von J. Haydn und dem aleatorisc­hen Werk „Jeux vénitiens“des polnischen Komponiste­n Lutoslawsk­i, sagt Andreas Kreißig, Pressespre­cher der Landesmusi­kakademie. Unter Aleatorik versteht man in der Musik Zufallsope­rationen. Die beide Komponiste­n verbinde mehr als man denkt, sagt Kreißig. Der geniale Komponist Joseph Haydn experiment­ierte in seiner 53. Sinfonie „Die Kaiserlich­e“mit unerwartet­en Wendungen, spielerisc­hen Frechheite­n und abrupten Wechseln der Dynamik und der Tempi. Auch der polnische Komponist Lutoslawsk­i experiment­ierte 1961 in der Auftragsko­mposition „Jeux vénitiens“. Als „Spiel“deklariert, erscheint es als ein Werk grenzenlos­er Freiheit im Bereich Rhythmik und Klang, so – dass bei jeder Aufführung ein leicht veränderte­s Klangergeb­nis zustande kommen wird.

Im Zentrum des Programmes steht aber Mahlers symphonisc­hes Erstlingsw­erk, die Sinfonie Nr. 1 in D- Dur mit dem Beinamen „Titan“. Ursprüngli­ch hatte es der Komponist als sinfonisch­e Dichtung mit einem Programm geplant, dies aber verworfen, um sein Publikum nicht „auf falsche Wege zu führen“, wie Mahler es selbst ausdrückte. Die 1. Sinfonie zählt heute zu den meist gespielten Werken. Der Eintritt ist frei.

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