Schwäbische Zeitung (Biberach)
Signalnebel soll auf Fehlanschlüsse hinweisen
Schmutzwasserkanäle werden ab 4. Oktober überprüft
BIBERACH (sz) - „Signalnebelortung“heißt der Begriff, mit dem festgestellt werden kann, ob und wo es im Gebiet des Abwasserzweckverbandes Riß Fehlanschlüsse gibt. Auf der Kläranlage in Warthausen wird laut Stadtverwaltung Biberach ein deutlich erhöhter Zufluss von Fremdwasser registriert, wenn es regnet.
Ursache könnten Fehlanschlüsse zum Beispiel bei Dachrinnenabläufen, Entwässerungsrinnen, Hofabläufen und ähnlichen Abflüssen sein. In separaten Systemen sind Schmutz- und Regenwasser getrennt abzuleiten. Fremdwasser im Schmutzwasserkanal belastet die Kläranlage und verursacht Kosten.
Der Abwasserzweckverband Riß will mit der Signalnebelortung Fehlanschlüssen auf die Spur kommen. Eine erste Prüfung mit diesem Verfahren gab es bereits 2011. Eine neuerliche Untersuchung soll nun Erkenntnisse darüber erbringen, ob die damals gefundenen Fehlanschlüsse bautechnisch vom Schmutzwassernetz abgekoppelt wurden und ob neue Fehlanschlüsse hinzugekommen sind. Die Signalnebelprüfung wird von der Firma Mantz Stadthygiene von 4. Oktober an – nur bei trockenem Wetter – für rund zwei bis drei Wochen im Stadtgebiet ausgeführt.
Ein Nebelfluid, eine nicht toxische und nicht aggressive Substanz, die sich völlig rückstandsfrei wieder auflöst und verdampft, wird in den Schmutzwasserkanal eingeblasen. Fehlanschlüsse können durch Sichtung von ausströmendem Nebel geortet werden. Bei Fehlanschlüssen oder zum Beispiel ausgetrockneten Siphons könnte jedoch während der Prüfungen Signalnebel in Gebäude gelangen und eventuell Rauchmelder oder Sprinkleranlagen auslösen. Diese Anlagen sollten für den Zeitraum der Prüfung deaktiviert werden. Anlieger und Firmen, die mit dieser Technik ausgestattet sind, sollten dies rechtzeitig der Stadtverwaltung oder dem begleitenden Ingenieurbüro melden.