Schwäbische Zeitung (Biberach)
Grundschule ist personell optimal besetzt
Anmeldezahlen für den Ganztagsbetrieb in Ingoldingen sind leicht rückläufig
INGOLDINGEN - 33 Familien haben dieses Schuljahr ihr Kind für den Ganztagsbetrieb an der Grundschule Ingoldingen angemeldet. Damit sind die Anmeldungen im zweiten Jahr leicht rückläufig. 2016/2017 waren es zu Beginn des Schuljahres 38 Kinder, am Ende noch 35. Die Rückmeldungen der Eltern sind nach diesem ersten Jahr jedoch fast durchgängig positiv.
„Der Ganztagsbetrieb eignet sich nicht für alle Kinder und das ist auch völlig in Ordnung so“, stellt Schulleiterin Jessika Völker fest. Zwei Familien hätten im Laufe des vergangenen Schuljahres entschieden, dass sie ihre Kinder doch lieber nachmittags zu Hause hätten, um unter anderem selbst nach den Hausaufgaben zu schauen.
Ein anderes Kind habe für sich entschieden, dass es mehr Zeit zu Hause verbringen wolle. Gleichzeitig gebe es aber viele Kinder, die sehr gerne in die Nachmittagsbetreuung kämen, unter anderem ihre eigenen. „Die Kinder freuen sich, nach dem Unterricht mit ihren Freunden spielen zu können und viele Eltern sind froh, wenn ihre Kinder nachmittags beim individuellen Lernen pädagogisch betreut werden.“
Gemeinde zieht mit
Dank der Gemeinde Ingoldingen sei die Grundschule personell hervorragend besetzt. Daher sei es in der Hausaufgabenbetreuung tatsächlich möglich, eine individuelle Förderung anzubieten. Nicht nur absolviert wieder eine junge Frau ihr freiwilliges soziales Jahr an der Schule. Auch eine durch die Gemeinde finanzierte Praktikantin und eine Zusatzkraft unterstützen das Kollegium in der Mittags- und Nachmittagsbetreuung. „Wir nutzen dieses Schuljahr zudem weitere Räume der ehemaligen Werkrealschule und bringen so am Nachmittag mehr Ruhe rein“, erklärt Völker. Wenn es regne oder kalt sei draußen, müssten 33 Kinder gleichzeitig im Schulgebäude betreut werden. „Jetzt haben wir die Mensa, einen Ruhe-, Spiel- und Bewegungsraum, das entzerrt.“
Das Konzept, nach dem die Grundschule seit dem vergangenen Schuljahr arbeitet, wird weitgehend beibehalten. Geändert hat sich, dass das individuelle Lernen nun direkt nach dem Unterricht stattfindet – und erst danach die AGs. Weiterhin wird für die Ganztagskinder an vier Tagen in der Woche eine Betreuung von 7.40 bis 16.30 Uhr angeboten, wobei die Eltern jede Woche frei wählen können, ob sie die Randzeiten und den Mittwochnachmittag dazubuchen wollen.
Weiterhin verpflichtend für alle ist der Nachmittagsunterricht am Dienstag. An diesem Tag können alle Familien frei entscheiden, ob zwischen dem Unterricht am Vor- und Nachmittag die Kinder dazwischen einfach nur frei spielen, zum Mittagessen nach Hause gehen oder mit dem Betreuungspersonal Sport treiben, malen oder mit dem Hausmeister die Schule verschönern. „Die Flexibilität bedeutet für uns eine Menge Arbeit, ist uns aber wichtig“, sagt Völker. Da sie selbst zwei kleine Kinder habe, wisse sie aus erster Hand, wie oft sich schnell etwas im Alltag einer Familie ändere.
Gründe für Ganztagsbetreuung
Warum Familien sich für den Ganztagsbetrieb entscheiden würden, habe ganz unterschiedliche Gründe. „Die Eltern melden uns zurück, dass sie zum Teil wieder mehr arbeiten gehen, zum Teil aber auch froh sind, mehr Zeit für jüngere Kinder oder andere Dinge zu haben“, erklärt Völker. Aber auch die pädagogische Betreuung am Nachmittag und der Wunsch der Kinder, mehr Zeit mit ihren Freunden in der Schule zu verbringen, spiele eine Rolle.