Schwäbische Zeitung (Biberach)

Grundschul­e ist personell optimal besetzt

Anmeldezah­len für den Ganztagsbe­trieb in Ingoldinge­n sind leicht rückläufig

- Von Katrin Bölstler

INGOLDINGE­N - 33 Familien haben dieses Schuljahr ihr Kind für den Ganztagsbe­trieb an der Grundschul­e Ingoldinge­n angemeldet. Damit sind die Anmeldunge­n im zweiten Jahr leicht rückläufig. 2016/2017 waren es zu Beginn des Schuljahre­s 38 Kinder, am Ende noch 35. Die Rückmeldun­gen der Eltern sind nach diesem ersten Jahr jedoch fast durchgängi­g positiv.

„Der Ganztagsbe­trieb eignet sich nicht für alle Kinder und das ist auch völlig in Ordnung so“, stellt Schulleite­rin Jessika Völker fest. Zwei Familien hätten im Laufe des vergangene­n Schuljahre­s entschiede­n, dass sie ihre Kinder doch lieber nachmittag­s zu Hause hätten, um unter anderem selbst nach den Hausaufgab­en zu schauen.

Ein anderes Kind habe für sich entschiede­n, dass es mehr Zeit zu Hause verbringen wolle. Gleichzeit­ig gebe es aber viele Kinder, die sehr gerne in die Nachmittag­sbetreuung kämen, unter anderem ihre eigenen. „Die Kinder freuen sich, nach dem Unterricht mit ihren Freunden spielen zu können und viele Eltern sind froh, wenn ihre Kinder nachmittag­s beim individuel­len Lernen pädagogisc­h betreut werden.“

Gemeinde zieht mit

Dank der Gemeinde Ingoldinge­n sei die Grundschul­e personell hervorrage­nd besetzt. Daher sei es in der Hausaufgab­enbetreuun­g tatsächlic­h möglich, eine individuel­le Förderung anzubieten. Nicht nur absolviert wieder eine junge Frau ihr freiwillig­es soziales Jahr an der Schule. Auch eine durch die Gemeinde finanziert­e Praktikant­in und eine Zusatzkraf­t unterstütz­en das Kollegium in der Mittags- und Nachmittag­sbetreuung. „Wir nutzen dieses Schuljahr zudem weitere Räume der ehemaligen Werkrealsc­hule und bringen so am Nachmittag mehr Ruhe rein“, erklärt Völker. Wenn es regne oder kalt sei draußen, müssten 33 Kinder gleichzeit­ig im Schulgebäu­de betreut werden. „Jetzt haben wir die Mensa, einen Ruhe-, Spiel- und Bewegungsr­aum, das entzerrt.“

Das Konzept, nach dem die Grundschul­e seit dem vergangene­n Schuljahr arbeitet, wird weitgehend beibehalte­n. Geändert hat sich, dass das individuel­le Lernen nun direkt nach dem Unterricht stattfinde­t – und erst danach die AGs. Weiterhin wird für die Ganztagski­nder an vier Tagen in der Woche eine Betreuung von 7.40 bis 16.30 Uhr angeboten, wobei die Eltern jede Woche frei wählen können, ob sie die Randzeiten und den Mittwochna­chmittag dazubuchen wollen.

Weiterhin verpflicht­end für alle ist der Nachmittag­sunterrich­t am Dienstag. An diesem Tag können alle Familien frei entscheide­n, ob zwischen dem Unterricht am Vor- und Nachmittag die Kinder dazwischen einfach nur frei spielen, zum Mittagesse­n nach Hause gehen oder mit dem Betreuungs­personal Sport treiben, malen oder mit dem Hausmeiste­r die Schule verschöner­n. „Die Flexibilit­ät bedeutet für uns eine Menge Arbeit, ist uns aber wichtig“, sagt Völker. Da sie selbst zwei kleine Kinder habe, wisse sie aus erster Hand, wie oft sich schnell etwas im Alltag einer Familie ändere.

Gründe für Ganztagsbe­treuung

Warum Familien sich für den Ganztagsbe­trieb entscheide­n würden, habe ganz unterschie­dliche Gründe. „Die Eltern melden uns zurück, dass sie zum Teil wieder mehr arbeiten gehen, zum Teil aber auch froh sind, mehr Zeit für jüngere Kinder oder andere Dinge zu haben“, erklärt Völker. Aber auch die pädagogisc­he Betreuung am Nachmittag und der Wunsch der Kinder, mehr Zeit mit ihren Freunden in der Schule zu verbringen, spiele eine Rolle.

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FOTO: KATRIN BÖLSTLER FSJlerin Franziska Elgas kümmert sich unter anderem um die Flüchtling­skinder. Dem Erstklässl­er Asaad gibt sie Deutschunt­erricht. Zur Belohnung wird zwischendu­rch auch mal gespielt.

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