Schwäbische Zeitung (Biberach)
Die TTF müssen aufpassen
Was ist nur mit den Tischtennisfreunden in Ochsenhausen los? Mit großen Vorschusslorbeeren und noch größeren Ambitionen in diese Saison gestartet, findet sich die Mannschaft nach drei Spieltagen in der Bundesliga am Tabellenende wieder. Nur Grenzau ist aufgrund des Satzverhältnisses noch schlechter platziert als die TTF.
Gut gebrüllt Löwe, sagt ein Sprichwort, aber dann sollten auch Taten folgen. In der Champions League haben die unverändert aufgestellten Ochsenhauser den Pflichtsieg im Auftaktmatch gegen Ostrawa aus Tschechien eingefahren, gegen Spieler, die teilweise 20 Jahre älter sind als die TTF-Akteure. Im Pokal hat man endlich mal die erste Runde überstanden und trifft da jetzt auf Jülich, das immerhin den Gegner vom Samstag und aktuellen Bundesligazweiten aus Mühlhausen aus dem selbigen geworfen hat. Die Chancen, das Final Four in der nahen Ratiopharm-Arena zu erreichen, sind also noch intakt – nach zwei vergeblichen Anläufen in den Vorjahren.
Aber in der Bundesliga muss der oberschwäbische Traditionsclub eben aufpassen, nicht von den Fleischtöpfen abgehängt zu werden. Sechs Punkte Rückstand sind ein Pfund. Die nächsten Spiele gegen Bremen zu Hause und in Saarbrücken werden zeigen, wohin der Weg in dieser Saison führt. Derweil sind die Verantwortlichen in Ochsenhausen, wie Präsident Pejinovic, Trainer Skoric und Sportmanager Zwickl auf der Suche nach den Ursachen. Von privaten Problemen war schon die Rede im Umfeld des Vereins. So wären die Leistungsschwankungen von Weltklassespielern auch nur zu erklären und das sind die fünf Ochsenhauser allemal. Doch insbesondere bei Simon Gauzy und Hugo Calderano machen sich diese Schwierigkeiten bemerkbar. Manchmal wirken sie überspielt und geradezu lustlos bis überfordert. Denn trotz noch relativ jungem Alter haben die TTF-Spieler schon einige Erfahrung auf dem Buckel und auch schon oft genug bewiesen, dass sie es drauf haben. Gefragt ist jetzt der inzwischen sehr große Trainer- und Betreuerstab des deutschen Meisters von 2004. Der hat tagtäglich mit den Profis zu tun. Er muss erkennen, was zu tun ist, dass die TTF wieder in die Spur kommen und das Minimalziel in der Bundesliga, das Erreichen der Play-offs, nicht aus den Augen verlieren.
In der Kolumne „Einwurf“nimmt die „Schwäbische Zeitung“das Sportgeschehen in der Region etwas näher unter die Lupe. Lobend, kritisch, mit einem Augenzwinkern oder auch nur ganz nüchtern – so soll, so kann es dabei zugehen. Bei Fragen und Anregungen mailen Sie unter dem Betreff „Einwurf“an: redaktion.sport.biberach@ schwaebische.de