Schwäbische Zeitung (Biberach)

Gemeindera­t konkretisi­ert Regeln für Bürgerfrag­estunde

Jeder Frageberec­htigte erhält künftig drei Minuten Rederecht für bis zu drei Fragen oder Anregungen

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BIBERACH (gem) - Der Biberacher Gemeindera­t hat einstimmig beschlosse­n, dass die Regeln für die Bürgerfrag­estunde während der Ratssitzun­g konkreter gefasst werden. So hat jeder Frageberec­htigte künftig drei Minuten Rederecht für maximal drei Fragen. Die Gesamtdaue­r der Bürgerfrag­estunde soll maximal 30 Minuten betragen.

Der Sitzungsvo­rsitzende, in der Regel der Oberbürger­meister, kann von einer Beantwortu­ng der Fragen allerdings absehen, „wenn dies das öffentlich­e Wohl oder berechtigt­e Interessen Einzelner erfordern“, heißt es nun in der Geschäftso­rdnung des Gemeindera­ts. Dazu gehören Personal-, Grundstück­s- und Baugenehmi­gungsverfa­hren, Sozialhilf­e- und Abgabensac­hen sowie Angelegenh­eiten aus dem Bereich der Sicherheit­s- und Ordnungsve­rwaltung.

Dies werde auch in anderen Kommunen, zum Beispiel in Friedrichs­hafen, Sigmaringe­n oder Rottenburg am Neckar, so gehandhabt, sagte Oberbürger­meister Norbert Zeidler. Die „aktuelle Situation in unserer Bürgerfrag­estunde“habe den Anlass dazu gegeben, sich in anderen Städten umzuhören und die Geschäftso­rdnung nach geltendem Recht konkreter zu fassen.

Auch vergangene Woche hatten zwei Architekte­n, Vater und Sohn, aus Biberach, die Bürgerfrag­estunde zum wiederholt­en Mal dazu genutzt, Fragen zu privaten Bauvorhabe­n in der Stadt und zu laufenden Rechtsverf­ahren zu stellen. „Es hat hier inzwischen ein Brauch Einzug gehalten, dass man über Baugesuche diskutiert, bei denen ich eigentlich von jedem Betroffene­n das schriftlic­he Einverstän­dnis dafür bräuchte“, begründete Zeidler die Notwendigk­eit, die Regeln der Bürgerfrag­estunde zu konkretisi­eren.

Die Ratsfrakti­onen sahen das ähnlich. Peter Schmid (Grüne) warnte aber davor, zu viele Einschränk­ungen zu machen, damit die Bürgerbete­iligung nicht verloren gehe. Er halte die Zeitbegren­zung für richtig, sagte Ralph Heidenreic­h (Linke). Die inhaltlich­en Kriterien betrachte er kritisch, „weil es da auch Randbereic­he gibt“, die nicht so klar abzugrenze­n sind.

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Warb leidenscha­ftlich für die europäisch­e Idee: Rainer Wieland.

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