Schwäbische Zeitung (Biberach)
Ein Baum symbolisiert die Freundschaft der Städte
Abordnungen der Biberacher Partnerstädte begehen gemeinsamen Festabend in der Gigelberghalle
BIBERACH (sz/gem) - 50 Jahre Städtepartnerschaft zwischen Biberach und dem französischen Valence: Das ist am Wochenende gleich mit mehreren Veranstaltungen gefeiert worden. Höhepunkt dabei war ein Festabend mit rund 500 geladenen Gästen am Samstag in der Gigelberghalle.
Die Verbindung der beiden Städte sei eine besondere, sagte Oberbürgermeister Norbert Zeidler in seiner Festrede. Drei geschichtliche Ereignisse zählte er dafür auf: die Bedeutung Barbarossas für die Städte Asti, Valence und Biberach, die Besiegelung der deutsch-französischen Freundschaft zwischen Adenauer und de Gaulle sowie das gute Zusammenspiel der Verantwortlichen auf kommunaler Ebene.
Rund 20 000 Begegnungen habe es zwischen beiden Städten in den 50 Jahren gegeben, sagte Zeidler. Gerade in Zeiten, in denen Europa durch Terrorismus und Nationalismus schwierige Momente erlebe, sei diese Freundschaft elementar existenziell und wichtig.
„Ich glaube aber auch, dass die Zukunft Europas ganz entscheidend vom weiteren Zusammenspiel unserer beiden Länder abhängig sein wird“, so der OB, „Frankreich muss wieder eine Führungsrolle in Europa übernehmen.“Seinen besonderen Dank richtete er an alle Akteure, die die Städtepartnerschaft vor Ort leben: „Sie verkörpern das Europa der Bürger.“Neben den Vertretern des Vereins „Städte Partner Biberach“dankte er auch den entsprechenden Vereinen aus Valence, Asti und Tendring District, deren Vertreter nach Biberach gekommen waren.
Wolfgang Grimm, Vorsitzender des Vereins Städte Partner Biberach, beschrieb anschaulich, wie im Lauf der Jahrzehnte viele enge Freundschaften entstanden sind. Was beim ersten Treffen mit einem vorsichtigen Abtasten beginnt, endet bei der Abreise meist mit wehmütigen Tränen und der Frage, wann man sich wieder sieht.
Es sprachen außerdem Bürgermeister Nicolas Daragon aus Valence, Loretta Bologna, Beigeordnete der Stadt Asti, sowie Marc Platt Chairman des Tendring Districts. Alle Reden wurden von Brigitte Burrichter übersetzt. Ein festliches Menü und Musik der Gruppe „Les forme-dables“verliehen dem Abend französischen Charme.
Robinie gepflanzt
Gemeinsam traf man sich am Sonntagmorgen vor dem Rathaus, um dort eine Robinie zu pflanzen. „Der Baum, den wir heute pflanzen, steht sinnbildlich für unsere Partnerschaften. Die Robinie ist besonders stark und widerstandsfähig. Der Baum ist ein Zeichen für Vertrauen und steht neben dem Rathaus mitten im Herzen der Stadt“, sagte Oberbürgermeister Zeidler.