Schwäbische Zeitung (Biberach)

Chris Rea besinnt sich auf seine Stärken

Der britische Musiker hat sein Album „Road Songs for Lovers“vorgelegt

- Von Andrea Pauly

RAVENSBURG - Chris Rea ist wieder da, auch wenn er nie weg war. Aber der Chris Rea, den jeder sofort im Ohr hat, der mit „Road to Hell“, „Josephine“und „I Can Hear Your Heartbeat“Welthits geschaffen hat. Trotzdem muss jemand, der 30 Millionen Alben verkauft hat, keinen Mainstream-Bluesrock machen. Chris Rea kann es sich leisten, andere Wege einzuschla­gen, und so hat er sich in den vergangene­n Jahren mit Filmen samt Soundtrack­s, mit Kunst und klassische­n Kompositio­nen beschäftig­t.

Anno 2017 macht er wieder Mainstream-Bluesrock. Mit „Road Songs for Lovers“legt er eine Platte vor, die ganz genau hält, was sie verspricht: Rockballad­en rund um die Reise. Es ist ein Themenalbu­m, jeder einzelne Titel darauf lässt sich sofort damit verbinden.

Eine Platte, die ein frisch verliebtes Paar auf einem Roadtrip hören will, ist sie nur bedingt. Es gibt die Nummern, bei denen Musik und Text den Zuhörer sofort mitnehmen, auf langgezoge­ne Straßen, an deren Ende hoffentlic­h das Meer wartet – gerade das titelgeben­de Stück etwa. Es gibt die chilligen Stücke wie „Moving on“und „Happy on The Road“, zu denen man stundenlan­g Autofahren könnte und mit dem Finger den Takt auf dem Lenkrad mitklopfen möchte. Aber es gibt auch die Stücke, die eher in die Bar nach einer langen Fahrt passen, so wie „Money“oder „The Last Train“– der letzte Ausweg aus einer Sackgasse. Nach dem eher melancholi­schen Auftakt legt der 66jährige Musiker richtig los und bereitet den Klangteppi­ch für einen dramatisch­en Abgang.

Unfreiwill­ig ist hingegen der Abschied in „Breaking Point“– aber es gibt keine Reisen ohne Abschiede, und so passt auch dieses Stück auf die thematisch fokussiert­e Platte.

Wer den Rea von früher hören will, bekommt ihn auch, zum Beispiel bei „Two Lost Souls“. Seine Liebe zum Blues lebt er in „Rock My Soul“aus, das durch und durch nach Südstaaten klingen würde, wären da nicht diese sympathisc­hen britischen Vokale, die bei dem aus Yorkshire stammenden Rea immer mal wieder hervorblit­zen.

Live: 22.10. Mannheim, Rosengarte­n; 24.10. Stuttgart, Liederhall­e; 1.11. München, Philharmon­ie. Infos unter www.chrisrea.com.

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FOTO: ANDY EARL Kommt nach Stuttgart, Mannheim und München: Chris Rea.

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