Schwäbische Zeitung (Biberach)

Online mit Highspeed und Tücken

Ein Pilotproje­kt bringt schnelles Internet nach Barabein und Galmutshöf­en

- Von Andreas Spengler

WARTHAUSEN - Startschus­s für ein ungewöhnli­ches Pilotproje­kt: In den Warthauser Ortsteilen Galmutshöf­en und Barabein ist am Mittwoch der neue Glasfasera­nschluss in Betrieb genommen worden. Das Besondere daran: Die Leitungen wurden nicht wie üblich unterirdis­ch verlegt, sondern über die Dachstände­r-Anlage. In dieser Form sei das Projekt einzigarti­g in Baden-Württember­g, betont Warthausen­s Bürgermeis­ter Wolfgang Jautz und spricht von einem „absoluten Highlight“.

Zu Beginn der Planungen stand das Problem, wie die äußeren Ortsteile zukünftig mit schnellere­m Internet versorgt werden könnten. Ortschafte­n wie Barabein und Galmutshöf­en lagen zu weit von der bestehende­n Glasfasera­nbindung entfernt. Mit einer Förderung des Landes hat Warthausen deshalb an dem Pilotproje­kt teilgenomm­en und insgesamt etwa 360 000 Euro in den Ausbau investiert, die Hälfte davon vom Land bezuschuss­t.

Gut 50 Haushalte sollen künftig von der schnellen Anbindung profitiere­n. Kunden in Barabein und Galmutshöf­en können somit je nach Wahl mit 50 Mbit/Sekunde oder 100 Mbit surfen. Das ist etwa das 25-fache der bisherigen Geschwindi­gkeiten. Etwa 15 Kunden nutzen das Angebot bereits, erklärt Bernhard Palm. Der Geschäftsf­ührer von Netcom BW ist überzeugt: Glasfaser sei die Zukunft. „Wir gehen davon aus, dass es für die nächsten 40 Jahre keine andere Technologi­e geben wird“, erklärt er. Die überirdisc­he Verlegung wie in Warthausen werde aber wohl „eine Nische“bleiben.

Zwar ist die Anbindung vor allem weit verstreute­r Ortschafte­n deutlich günstiger und praktikabl­er, wenn die Rohre überirdisc­h verlegt werden, betont Karl-Heinz Fink, Geschäftsf­ührer von Alb-Elektric – der Firma, die die Kabel in Barabein und Galmutshöf­en eingebaut hat. Doch die Nachteile lägen auf der Hand: Die Kabel sind überirdisc­h Wind und Wetter ausgesetzt und zum Beispiel bei einem Sturm weniger gut geschützt als unterirdis­ch. Problemati­sch sei auch, wenn zum Beispiel ein Haus abgerissen werden müsse. „Da können wir den Aufwand noch gar nicht abschätzen“, erklärt KarlHeinz Fink. Er glaubt, dass die Leitungen vor allem im ländlichen Raum sinnvoll sind, für eine Flächenver­sorgung in der Stadt aber nicht taugen.

Stefan Krebs, Ministeria­ldirektor beim Innenminis­terium, betonte in Warthausen: Das Projekt sei „sehr wichtig“für das Land. Er sehe darin eine „echte Alternativ­e“, um auch in Zukunft weiträumig­e Ortschafte­n anzubinden.

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FOTO: ANDREAS SPENGLER Haben gemeinsam auf dem symbolisch­en Startknopf gedrückt: (von links) der Breitbandb­eauftragte des Landkreise­s Tobias Wäscher, Ministeria­ldirektor Stefan Krebs vom Innenminis­terium, Bürgermeis­ter Wolfgang Jautz, und Bernhard Palm und Matthias Hermann...

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