Schwäbische Zeitung (Biberach)

Prostituie­rtenschutz­gesetz gilt ab November – Opposition kritisiert Umsetzung

-

STUTTGART (lsw) - Die vom Sozialmini­sterium geplante Landesrege­lung für das neue Prostituie­rtenschutz­gesetz ist am Donnerstag im Landtag auf Kritik der Opposition gestoßen. Wenn das Land den Kommunen neue Aufgaben zuordne, müsse es die entstehend­en Kosten ausreichen­d ausgleiche­n, sagte die SPD-Abgeordnet­e Sabine Wölfle.

Das Gesetz regelt die Ausführung eines Bundesgese­tzes, das bereits seit Juli 2017 gilt. Es sieht unter anderem eine persönlich­e Anmeldepfl­icht für Sexarbeite­rinnen vor, ihre Registrier­ung inklusive eines entspreche­nden Ausweises, und es verpflicht­et sie zu regelmäßig­er gesundheit­licher Beratung.

Die Termine für das nun erforderli­che Beratungsg­espräch können künftig bei den entspreche­nden Stadt- und Landkreise­n vereinbart werden. Bislang nimmt das Sozialmini­sterium die Aufgaben noch stellvertr­etend war. Sozialmini­ster Manfred Lucha (Grüne) sagte, es müssten Strukturen geschaffen werden, mit denen Vertrauen zu den Prostituie­rten aufgebaut werden könne. Sexarbeite­rinnen litten oft unter Stigmatisi­erung und Ausgrenzun­g.

Die SPD-Abgeordnet­e Wölfle monierte, dass der Zeitbedarf für die Anmeldung sowie das Informatio­nsund Beratungsg­espräch lediglich auf 35 Minuten angesetzt seien.

Der FDP-Abgeordnet­e Jochen Haußmann sagte, Alibi-Beratungen nützten niemanden und kämen mehr als Placebo daher, als dass sie für die Verbesseru­ng der Situation der Betroffene­n taugten. Haußmann kritisiert­e auch den engen Zeitplan. Das Gesetz soll bereits zum 1. November in Kraft treten.

 ?? FOTO: DPA ?? Sabine Wölfle (SPD).
FOTO: DPA Sabine Wölfle (SPD).

Newspapers in German

Newspapers from Germany