Schwäbische Zeitung (Biberach)

IWF-Chefin Lagarde kritisiert Trump und hält flammenden Appell für Globalisie­rung

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WASHINGTON (dpa) IWF-Chefin Christine Lagarde hat einen flammenden Appell für Globalisie­rung und internatio­nale Wirtschaft­skooperati­on gehalten und damit die Wirtschaft­spolitik von US-Präsident Donald

Trump scharf kritisiert.

„Wir wissen, dass diese wirtschaft­liche Integratio­n, oder Globalisie­rung, der

Welt enorm viel Wohlstand beschert hat“, sagte Lagarde am Mittwoch in Washington bei einer Globalisie­rungskonfe­renz im Vorfeld der Jahrestagu­ng von Internatio­nalem Währungsfo­nds (IWF) und Weltbank. Globalisie­rung habe dazu beigetrage­n, dass deutlich weniger Menschen in extremer Armut leben müssten, sagte Lagarde.

„Eine Studie hat kürzlich ergeben, dass die ärmsten zehn Prozent rund 63 Prozent ihrer Kaufkraft verlieren würden, wenn alle Grenzen dichtgemac­ht würden“, sagte Lagarde. Dies ist als klare Kritik an Donald Trump und dessen „AmericaFir­st“-Handelspol­itik zu verstehen, die unter anderem strengere Zollschran­ken und eine Mauer zum Nachbarn Mexiko vorsieht. Besserverd­iener würden dagegen nur 28 Prozent ihrer Kaufkraft verlieren, fuhr Lagarde fort.

Herausford­erungen, etwa durch stagnieren­de Löhne in Industriel­ändern, dürfte nicht mit der Einschränk­ung von Handel begegnet werden. Stattdesse­n müssten intelligen­te Werkzeuge genutzt werden, etwa bessere Ausbildung­ssysteme und Möglichkei­ten, Arbeiter aus struktursc­hwachen Regionen in andere Gegenden umzusiedel­n.

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FOTO: DPA IWF-Chefin Christine Lagarde.

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