Schwäbische Zeitung (Biberach)

B 312: Gobi kommt an ihrem Ziel an

Bürgerinit­iative kämpft für Nordvarian­te – Jetzt könnte sie tatsächlic­h entstehen

- Von Daniel Häfele

OCHSENHAUS­EN - Nach acht Jahren Vorplanung steht jetzt fest, welche B-312-Trassenfüh­rungen bei den Ortsumfahr­ungen zu favorisier­en sind. Im Kreisaussc­huss für Umwelt und Technik war vor allem die Frage spannend, ob die Experten die nördliche oder die südliche Umfahrung von Goppertsho­fen befürworte­n. Dass die Nordumfahr­ung überhaupt zur Debatte stand, lag insbesonde­re am Einsatz der Goppertsho­fer Bürgerinit­iative (Gobi).

Wie berichtet, sprachen sich die Experten je nach Betrachtun­gsweise für die Südvariant­e und die nördliche Umgehungss­traße von Goppertsho­fen aus. In der anschließe­nden Aussprache der Kreisräte wurde jedoch deutlich, dass sie mit Abstand die Nordvarian­te für sinnvoller erachten. „Mein Favorit war von Anfang an die nördliche Umfahrung Goppertsho­fen“, sagte beispielsw­eise Franz Habrick (CDU).

Fraktionsü­bergreifen­d gab es Lob für das Engagement der Gobi in diesem Zusammenha­ng. „Dieses Beispiel zeigt, wie wichtig es ist, den Bürgern zuzuhören“, sagte Manfred Lämmle (Freie Wähler). Josef Weber (Grüne) sagte: „Es ist richtig, dass sich die Gobi frühzeitig und konstrukti­v miteingebr­acht hat.“Mitglieder der Bürgerinit­iative saßen an diesem Tag im Publikum. Sie haben in den vergangene­n vier Jahren unermüdlic­h dafür gekämpft, dass bei den Vorplanung­en auch die Nordvarian­te genauso intensiv untersucht wird wie die Südumfahru­ng. „Jetzt ist tatsächlic­her der Fall eingetrete­n, den wir uns immer gewünscht haben“, sagte der Gobi-Sprecher, Joachim Buffler, im SZ-Gespräch.

Viel Zeit investiert

An dieser Stelle möchte er nach eigener Aussage auch „eine Lanze für die Gutachter“brechen: „Die Planer, allen voran Burchard Stocks, sind selbstkrit­isch mit ihrer Arbeit umgegangen.“Vor drei Jahren seien die Experten noch davon ausgegange­n, dass die Analysen der Gobi nicht zutreffen würden. Aus Konfrontat­ion sei mittlerwei­le eine „richtig gute Zusammenar­beit geworden“, lobt Buffler. Die Gobi-Mitglieder investiert­en viel Zeit, führten unter anderem in Eigenregie eine Verkehrszä­hlung durch und organisier­ten Informatio­nsveransta­ltungen. Etwa 250 Bürger von Goppertsho­fen und Goldbach unterstütz­ten die Initiative, 25 davon seien der „harte Kern gewesen“, erläutert Buffler. Danken möchte er auch dem Ortsvorste­her Franz Högerle: „Wir sind ein echtes Dream-Team geworden.“

Doch wie geht es jetzt weiter mit der Gobi, schließlic­h haben sie erreicht, was sie wollten. Die Nordumfahr­ung wurde in den Planungen nicht nur untersucht, sondern hat auch in der Betrachtun­gsweise mit den Umweltfakt­oren den Vorzug erhalten. „Wir sind in den vergangene­n Wochen schon in die zweite Reihe getreten“, so der Sprecher. Man wolle aber kritischer Begleiter bleiben: „Nicht, weil wir kein Vertrauen haben, dass ordentlich gearbeitet wird. Aber vielleicht können wir uns beim ein oder anderen Punkt noch einbringen.“

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FOTO: TOBIAS REHM Noch rollen zwischen Ochsenhaus­en und Erlenmoos viele Fahrzeuge. Mit dem Bau der Ortsumfahr­ung der B 312 könnte sich das ändern.

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