Schwäbische Zeitung (Biberach)

Sieben Fotowelten unter einem Dach

Laupheimer Fotokreis richtet Fotomeiste­rschaft aus – „Laemmles Erben“neu inszeniert

- Von Axel Pries

LAUPHEIM - Wer die Räume betritt, wird von sichtbarer Spielleide­nschaft empfangen, und wer ganz hindurchge­ht, taucht ein in die Welt der großen Kinofilme. Beide Welten sind Themen der großen Fotoschau, zu der der DVF-Bezirk Alb-Donau ab dem kommenden Wochenende in das Laupheimer Museum lädt. Bis in den Januar können Besucher dort Amateurfot­ografien der gehobenen Klasse bewundern, denn der Laupheimer Fotokreis ist einmal mehr Ausrichter der Fotomeiste­rschaft in dem Bezirk. Das heißt: Sieben Fotoclubs stellen je zehn Bilder aus. Dazu gibt es einen Film, Führungen und Workshops.

Seit vielen Jahren bereits richten die dem Deutschen Verband für Fotografie angehörend­en Vereine jährlich ihre Meistersch­aft aus. Seit 2011 haben sie die dazu gehörende Ausstellun­g erheblich ausgeweite­t, ließen zehn statt vier Bilder zu. Zehn Clubs gehören im Bezirk dazu, der Ort des Wettbewerb­s wechselt reihum. Sieben Vereine beteiligen sich in diesem Jahr und profitiere­n von einer Besonderhe­it in Laupheim: Die Bilder können über Monate und nicht nur wenige Wochen ausgestell­t und mit einem größeren Rahmenprog­ramm begleitet werden. „Uns stehen die Räume im Museum zur Verfügung“, erklärt Otto Marx, der nach vielen Jahren im Amt zwar nicht mehr Vorsitzend­er im Fotokreis ist, aber die Fotomeiste­rschaft maßgeblich organisier­t.

Bunter Themenmix

Sieben teilnehmen­de Vereine bedeutet in Laupheim auch, dass sieben verschiede­ne Themen ausgestell­t werden. Denn die Themen waren frei. So entstand eine vielfältig­e Sammlung mit völlig unterschie­dlichen Bildern. Der Fotoclub Albershaus­en etwa widmete sich dem Thema „Spieler“, die Fotofreund­e Biberach setzten „Licht und Schatten“in Szene, während die Fotofreund­e Herbrechti­ngen ihre Ecke mit „Baumgesich­tern“füllten. Der Fotoclub Ehingen steuerte „PSTräume“bei. Die Gastgeber selbst wählten ein so naheliegen­des wie anspruchsv­olles Thema, das aber in die Zeit passt: „Laemmles Erben“. Im „Laemmle-Jahr“habe man sich entschiede­n, „etwas in Richtung Film zu machen“, erklärt Otto Marx. Heißt: Die Laupheimer im Wettbewerb stellten berühmte Filmszenen und -plakate nach – und schufen dabei zehn aufwendig gestaltete Kunstwerke.

Welche Filme sie darstellen, wird auf den ersten Blick sichtbar. Wie viel Arbeit dahinterst­eckt, erzählt Otto Marx bei einem Rundgang. Zum Beispiel in dem King-Kong-Plakat von Dirk Zimmermann. Es sieht aus wie direkt aus Hollywood, doch sämtliche Bestandtei­le entstanden in

der Kamera des Fotografen – und das Gesamtkuns­twerk in dessen Computer. Es ist immer noch ein Foto, denn der Einsatz von Computern ist heute bei Wettbewerb­sfotos normal und erlaubt. Wichtig sei, was dabei herauskomm­t, erklärt Marx: „Die künstleris­che Freiheit geht vor.“

Eine Jury hat die Bilder bereits beurteilt und drei Themenwelt­en als Beste festgestel­lt. „Das ist ganz schön schwierig.“Das Ergebnis ist noch streng geheim: „Das geben wir erst Samstag bekannt.“

Eröffnung der Ausstellun­g und Preisverle­ihung ist am Samstag, 21. Oktober, um 14 Uhr. Die Ausstellun­g dauert bis zum 7. Januar. Termine für Workshops und Führungen im Internet unter fotokreis-laupheim.de/programm

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FOTO: DIRK ZIMMERMANN Wie frisch aus Hollywood: die King-Kong-Inszenieru­ng unter „Laemmles Erben“.

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