Schwäbische Zeitung (Biberach)
Dietmar Rehm kandidiert nicht mehr
Betzenweiler Bürgermeisterwahlen finden im Januar ohne den Amtsinhaber statt
BETZENWEILER (kes) - Eine weitere Bürgermeister-Ära geht zu Ende: 16 Jahre lang war Dietmar Rehm Bürgermeister von Betzenweiler. Zur Wahl am 7. Januar tritt der 60-Jährige nicht mehr an.
Die Stellenausschreibung ist bereits veröffentlicht. Darin heißt es: „Die Stelle des hauptamtlichen Bürgermeisters der Gemeinde Betzenweiler mit 742 Einwohnern ist infolge Ablaufs der Amtszeit des bisherigen Amtsinhabers neu zu besetzen.“Und: „Der derzeitige Stelleninhaber bewirbt sich nicht mehr.“Auf die Frage nach dem Warum antwortet Rehm etwas lapidar: „Weil ich alt bin.“Der Bürgermeister zielt damit auf eine Entwicklung ab, die auch andere seiner Kollegen bemerken.
„Die Zeiten werden immer schwieriger“, konstatiert Rehm, „man kriegt nichts mehr bewegt.“Rechtsvorschriften, Gutachten, Bürokratie – es sei einfach nicht mehr wie vor 20 Jahren. „Früher ist vieles einfacher gelaufen“, so der Schultes weiter. Bereiche wie Standesamt, Grundbuch- oder Vermessungswesen seien bei der Gemeinde verortet gewesen, „was gut war“. Inzwischen habe man das über den Haufen geworfen und diese Bereiche ausgelagert oder privatisiert. Hinzu komme die Digitalisierung in der Datenverarbeitung. „Das ist nicht mehr meine Welt“, sagt Rehm.
„Ich habe jetzt schon viel geleistet“, erklärt er. „Irgendwann muss man aber nach sich selbst schauen.“Denn es seien große Belastungen da. Zumal Rehm nicht nur hauptamtlich die Geschicke von Betzenweiler leitet, sondern ehrenamtlich auch die von Moosburg. Auch dort wird sich Rehm nach Ablauf seiner Amtszeit im Dezember 2018 nicht mehr zur Wahl stellen. Auch in der Federseegemeinde war er 16 Jahre im Amt.
Im Rückblick sagt der Schultes: „Ich habe mein Bestes versucht, die Leute in den Vordergrund zu stellen, ihnen zu helfen.“Aber natürlich in Abstimmung mit dem Gemeinwohl.