Schwäbische Zeitung (Biberach)
Künftig wird per Laser überwacht
Stadt ersetzt ihre bestehenden stationären Blitzer durch moderne Messtechnik
BIBERACH - Runde Säulen mit Lasertechnik statt alter Starenkästen mit Kontaktschleife: Die Stadt Biberach ersetzt ihre sechs in die Jahre gekommenen stationären Blitzer (siehe Kasten) in den nächsten Monaten durch moderne Geschwindigkeitsmessanlagen. Wichtig zu wissen dabei für die Autofahrer: Diese Anlagen können in beide Fahrtrichtungen blitzen. Zusammen mit den Wartungsleistungen für fünf Jahre gibt die Stadt dafür rund 333 000 Euro aus. Das hat der Hauptausschuss des Gemeinderats am Donnerstag einstimmig beschlossen.
Ortskundige Autofahrer in Biberach wissen längst, dass beispielsweise die Starenkästen in Ringschnait und auch in der Königsbergallee seit geraumer Zeit nicht mehr für Messungen genutzt werden können. Im Zuge der Straßensanierungen wurden nämlich die Kontaktschleifen im Boden beseitigt, die für eine Messung notwendig wären.
Die Stadt hat deshalb bereits im Haushalt 2017 Geld für sechs neue Blitzer im Stadtgebiet eingeplant. Dabei handelt es sich allerdings wohlgemerkt um Ersatz für die bereits bestehenden Standorte. Mit den möglicherweise noch kommenden Blitzern für
eine nächtliche Tempo-30-Überwachung hat die jetzige Entscheidung nichts zu tun.
Für die sechs Überwachungssäulen beschafft die Stadt wie bisher zwei Messgeräte. Das bedeutet: Immer nur an zwei Anlagen können Autofahrer geblitzt werden, die vier anderen sollen allein durch ihr Vorhandensein für ordnungsgemäße Geschwindigkeit sorgen. Für Autofahrer sei allerdings nicht sichtbar, welche der Anlagen gerade scharf geschaltet ist, so Ordnungsamtsleiterin Brigitte Länge.
In beide Fahrtrichtungen
Neu ist, dass die Anlagen es künftig erlauben, in beide Fahrtrichtungen zu blitzen. Auch auf unterschiedliche Geschwindigkeitsbegrenzungen können die Anlagen programmiert werden. So gilt in Ringschnait am Messpunkt in der Hauptstraße tagsüber Tempo 50, nachts Tempo 30. Die
Messergebnisse der neuen Geräte der Fima Jenoptik seien nach bisherigen Erfahrungen störungsfrei und verlässlich, so die Stadtverwaltung.
Im Hauptausschuss war man sich über die Notwendigkeit der Anschaffung einig, „auch wenn nicht jeder glücklich darüber sein wird“, sagte Rainer Etzinger (CDU). „Wir hätten auch noch mehr Messgeräten zugestimmt“, sagte Monika Holl (SPD). Es sei lediglich der Ersatz für die bereits vorhandenen Anlagen. „Im Übrigen ist die Entscheidung darüber ja schon bei den Haushaltsberatungen im Herbst 2016 gefallen“, begründete Reinhold Hummler (Freie Wähler) die Zustimmung seiner Fraktion. Die gab es auch von den Grünen. Auch in seiner Fraktion hätte man sich noch weitere Messgeräte vorstellen können, sagte Peter Schmid.
Lediglich die FDP-Fraktion hatte zu Beginn der Sitzung beantragt, diesen
Tagesordnungspunkt zu verschieben. In einer nicht öffentlichen Vorlage zu diesem Thema habe zunächst der Satz gestanden, dass die neuen Messgeräte auch in den mobilen Geschwindigkeitsmessanlagen eingesetzt werden, sagte FDP-Stadtrat Christoph Funk. Er wollte wissen, ob dies noch immer zutreffe und damit womöglich eine Zunahme der Messaktivitäten verbunden sei. „Es ist eine reine Ersatzbeschaffung“, sagte Ordnungsamtsleiterin Länge. Allerdings sei es das gleiche System wie bei den mobilen Messanlagen. „Sollten wir dort einen Ausfall haben, wäre ein schneller Austausch möglich.“
Ein Video dazu gibt es unter www.schwäbische.de/ blitzer-bc