Schwäbische Zeitung (Biberach)
Erster Entwurf für neues Wohngebiet
Ingoldinger Rat billigt Planungsgrundlage für Bebauungsplan „Am Muttensweiler Weg“
INGOLDINGEN - In Ingoldingen schafft die Gemeinde westlich der Kreisstraße in Richtung Muttensweiler neue Bauplätze. Der Gemeinderat hat einen ersten Vorentwurf für den Bebauungsplan „Am Muttensweiler Weg“gebilligt. Auf dieser Grundlage machen sich die Ingenieure nun an die Erschließungsplanung.
Im Lauf des weiteren Verfahrens können sich noch Änderungen ergeben. Dem Vorentwurf zufolge scheinen in dem Neubaugebiet, nördlich der Gartenstraße ans gegenüberliegende Baugebiet anschließend, jedoch 21 Parzellen mit Grundstücksgrößen zwischen 650 und 876 Quadratmetern denkbar. Der Planer Roland Groß aus Altshausen schlägt vor, dass die Zufahrt von der Kreisstraße her über die Gartenstraße erfolgt. So störe keine zusätzliche Einmündung in die überörtliche Straße den Verkehr und es spare überdies Kosten. Von der Gartenstraße soll eine u-förmige Ringstraße mit einer Breite von 5,50 bis sechs Metern die Bauplätze im neuen Wohngebiet erschließen. „Wir ersparen uns Stichstraßen“, sagte Groß.
Abstand zur Kreisstraße
Zur Kreisstraße hin schwebt Groß entlang des Fuß- und Radwegs eine Baumreihe vor. Diese aus Sicht des Naturschutzes wünschenswerte Grünzäsur sorgt zugleich für einen größeren Abstand der Wohnhäuser zur Kreisstraße, was Groß als „angenehm“für die künftigen Bewohner bezeichnete. Die Grundstücke seien so geschnitten, dass die Häuser nach Süden und Südwesten ausgerichtet werden könnten, sagte Groß mit Blick auf die Wohnqualität und die Nutzung von Sonnenenergie.
Kurzfristig hat der Planer das Ergebnis einer Baugrunduntersuchung in seine Skizze mit eingearbeitet. Bürgermeister Jürgen Schell fasste die Erkenntnisse der Probebohrungen an fünf Stellen so zusammen: „Der Boden ist versickerungsfähig.“Auf ein Regenüberlaufbecken könne daher verzichtet werden. Stattdessen soll das Niederschlagswasser an Ort und Stelle im Erdreich versickern. Eine rund 2000 Quadratmeter große Versickerungsmulde am westlichen Rand soll von Bäumen gesäumt sein. Das Plangebiet vergrößert sich etwas auf gut 2,17 Hektar.
Der Rat Paul Schmid lobte diese Art der Regenwasserbeseitigung als „klasse“. Groß ergänzte, man könne noch überlegen, ob jeder Eigentümer auf seinem Grundstück zusätzlich eine kleine Versickerungsmulde anlegen solle. Möglich wäre dies auf dem sehr sanft abfallenden Gelände.
Rat denkt schon an weitere Plätze
Der aufgrund des jüngst vorgelegten geologischen Gutachtens überarbeitete Plan greift zugleich ein Anliegen auf, das den Räten wichtig war. Stellvertretend für viele betonte Paul Schmid, das Gebiet mitsamt Straßen
müsse so geplant werden, dass weitere Wohngebiete nördlich des Viertels „Am Muttensweiler Weg“, südwestlich davon sowie östlich jenseits der Kreisstraße möglich blieben. „Vielleicht kommt das nie, vielleicht schneller als gedacht, aber wir dürfen uns diese Möglichkeit nicht verbauen“, sagte Schmid. Dem stimmte Schell zu: „Das ist dringend nötig. Ob alles geht, weiß ich nicht. Aber es muss möglich bleiben.“Dies sehen die Räte durch Wurmfortsätze der Ringstraße in Richtung Norden berücksichtigt und hießen den Entwurf einstimmig gut.