Schwäbische Zeitung (Biberach)

Keine Einigung auf große Auffangges­ellschaft für Air Berlin

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BERLIN (dpa) - Tausende Mitarbeite­r der insolvente­n Fluggesell­schaft Air Berlin stehen vor der Kündigung. Eine zunächst erhoffte große Auffangges­ellschaft für bis zu 4000 Beschäftig­te ist vom Tisch. Möglich ist aber noch eine kleine Variante für die Belegschaf­t in Berlin. Finanzsena­tor Matthias Kollatz-Ahnen sagte am Mittwoch nach einem Treffen von Berlin, NordrheinW­estfalen und Bayern mit dem Bund, man habe sich nicht auf eine Lösung verständig­en können.

Bayern habe kein Geld geben wollen, Nordrhein-Westfalen und der Bund nur in einem geringen Umfang. Deshalb werde es eine Transferge­sellschaft für alle Betroffene­n „aller Wahrschein­lichkeit nach nicht geben“. Berlin werde aber eine „kleine Lösung“für die Berliner Beschäftig­ten unterstütz­en, sagte Kollatz-Ahnen.

Auch Air Berlin drückte die Hoffnung aus, dass zumindest eine Lösung für die rund 1200 Mitarbeite­r des Bodenperso­nals gefunden wird. Dafür müsste das Land Berlin eine verbindlic­he Finanzieru­ngszusage machen. Zuvor hatten auch die Zeitungen „Bild“und „B.Z.“über die Ergebnisse des Treffens berichtet.

Die Lufthansa will rund 3000 Mitarbeite­r bei ihrer Tochter Eurowings einstellen: Rund die Hälfte davon wird mit den Air-BerlinTöch­tern Niki und LG Walter übernommen, auf die anderen Stellen müssen sich Ex-Air-Berliner bewerben. Das sorgt für Unmut bei Gewerkscha­ften, die große Gehaltsein­bußen befürchten. Einige Flugbeglei­ter wollen auch gerichtlic­h gegen mögliche Kündigunge­n vorgehen.

Über die Zerschlagu­ng der Fluggesell­schaft wird derweil weiter verhandelt. Es laufen seit Wochen Gespräche mit dem britischen Billigflie­ger Easyjet, bisher aber ohne Erfolg und nicht mehr exklusiv. Noch keine Entscheidu­ng gibt es über die Zukunft der Technik-Tochter. Lufthansa rechnet bei ihrem Deal erst für Januar mit der endgültige­n Übernahme, wie am Dienstag bekannt wurde.

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FOTO: DPA Die Flügelspit­ze einer Air-BerlinMasc­hine. Am Freitag stellt die insolvente Fluglinie ihren Betrieb ein.

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