Schwäbische Zeitung (Biberach)

Grundschül­er werden zu Erste-Hilfe-Kids

Drittkläss­ler der Gaisental-Grundschul­e begeistern sich für Erste Hilfe

- Von Aylin Duran

BIBERACH - An der GaisentalG­rundschule haben 13 Drittkläss­ler an einer neuen AG teilgenomm­en. Seit Beginn des Schuljahrs werden diese von Lehrerin Lisa Priebe, die zuvor an einer Fortbildun­g beim Roten Kreuz teilgenomm­en hat, zu Erste-Hilfe-Kids ausgebilde­t. Die AG wird vom Roten Kreuz begleitet und mit Material unterstütz­t.

Das Juniorhelf­erprogramm ist ein neues Projekt an der Schule. Hier lernen die AG-Teilnehmer, wie sie sich in brenzligen Situatione­n zu verhalten haben und wie sie verletzten Mitschüler­n schnellst- und bestmöglic­h Hilfe leisten können.

Mittlerwei­le sind sie schon kleine Profis auf ihrem Gebiet: Sie haben sich die Notrufnumm­ern eingeprägt und gelernt, wie man einen Krankenwag­en ruft. Bei einem Rundgang durch die Schule fanden die Grundschül­er außerdem heraus, wo sich das Verbandsze­ug befindet. Und Wunden zu verbinden ist das reinste Kinderspie­l für die Juniorhelf­er.

Je früher, desto besser

„Es ist die beste Sache überhaupt, Kinder schon so früh an die Erste Hilfe heranzufüh­ren“, sagte Manfred Rommel vom Deutschen Roten Kreuz. Der Kreisausbi­ldungsleit­er fuhr 20 Jahre im Rettungsdi­enst, nun ist er Koordinato­r für Schulund Jugendarbe­it und möchte Kinder so früh wie möglich dafür begeistern, anderen zu helfen. „Viele setzen sich erst damit auseinande­r, wenn sie den Erste-Hilfe-Kurs für den Führersche­in machen. Das ist eindeutig zu spät“, sagte Rommel.

Während der AG-Zeit stattete er den Juniorhelf­ern einen Besuch ab. Gemeinsam mit den Kindern, AGLeiterin Lisa Priebe sowie Konrektori­n und Ersthelfer­in Luitgard Eckert verbrachte er eine Stunde an der Schule. Die Juniorhelf­er hatten so die Möglichkei­t, alle ihre Fragen loszuwerde­n und Rommel von ihren Fortschrit­ten zu berichten.

„Die Kinder saugen alles auf wie ein Schwamm“, freute sich AG-Leiterin Priebe. Die Juniorhelf­er hörten Rommels Geschichte­n fasziniert zu, waren nicht scheu und brannten darauf, ihre eigenen Erfahrunge­n mit dem Kreisausbi­ldungsleit­er und der Gruppe zu teilen. Dieser war beeindruck­t: „Ich bin sprachlos, wie viel ihr wisst und wie gut ihr mitmacht“, sagte er zu den Kindern. „Ich könnte euch stundenlan­g zuhören.“

Konrektori­n Eckert hob hervor, dass die Schüler sich bewusst für das Angebot entschiede­n haben. „Wir würden diesen Kurs nie als Pflichtver­anstaltung anbieten“, sagte sie. Trotzdem sei es sehr wichtig, anderen helfen zu können. Viele Menschen haben Angst, bei der Ersten Hilfe einen Fehler zu machen. Mit der AG „Juniorhelf­er“wird früh daran gearbeitet, diese Ängste zu verlieren oder gar nicht erst entstehen zu lassen. Denn nichts sei schlimmer, als wegzusehen und die Erste Hilfe zu verweigern.

Rommel war nicht mit leeren Händen gekommen: Zum Abschied erhielten die Juniorhelf­er zwei Rettungwes­ten und einen Einsatzruc­ksack voller Materialie­n.

 ?? FOTO: AYLIN DURAN ?? Die Juniorhelf­er der Gaisental-Grundschul­e freuen sich über den Einsatzruc­ksack von Manfred Rommel (links), der prall mit Materialie­n gefüllt ist. Auch die Lehrerinne­n Lisa Priebe (von links) und Luitgard Eckert sind stolz auf die kleinen Ersthelfer.
FOTO: AYLIN DURAN Die Juniorhelf­er der Gaisental-Grundschul­e freuen sich über den Einsatzruc­ksack von Manfred Rommel (links), der prall mit Materialie­n gefüllt ist. Auch die Lehrerinne­n Lisa Priebe (von links) und Luitgard Eckert sind stolz auf die kleinen Ersthelfer.

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