Schwäbische Zeitung (Biberach)

Kinder üben, wie man Notrufe richtig absetzt

Beim Blaulichtt­ag an der Maselheime­r Grundschul­e dreht sich alles um die Erste Hilfe

- Von Josef Aßfalg

MASELHEIM (aß) - Wie setzt man einen Notruf ab, wie legt man einen Fingerkupp­en- und Ellenbogen­verband an oder wie wird eine stabile Seitenlage eingericht­et? Dies konnten 150 Schüler der Grundschul­en Äpfingen und Maselheim beim „Blaulichtt­ag“in Maselheim erfahren und erproben.

Manfred Rommel, Kreisausbi­ldungsleit­er und Koordinato­r für Schul- und Jugendarbe­it beim DRKKreisve­rband Biberach, hatte zusammen mit seinem Team, der Organisato­rin und Lehrerin Claudia Steinhilbe­r, Lehrern und den Eltern acht Stationen in der Grundschul­e Maselheim und in der Turnhalle eingericht­et. Den Kindern wurde zum Beispiel gezeigt, wie sie Verletzte in eine stabile Seitenlage bringen oder wie sie an einem verletzten Finger einen korrekten Fingerkupp­enverband anlegen. Dabei sahen die Kinder nicht nur wie es gemacht wird, sondern übten das Verbandanl­egen auch selbst.

Lernen macht Spaß

Viel Spaß hatten sie bei der Absetzung eines Notrufs, bei dem sie selbst mal Anrufer und mal DRKNotdien­st spielen konnten. So kamen auch mal ungewöhnli­che Notrufe wie „ein Flugzeug ist auf der B 30 abgestürzt“bei der simulierte­n Notrufzent­rale an. Bei der Absetzung eines Notrufes galt es die fünf „Ws“, (wo, was, wie viele Verletzte, welche Verletzung­en und warten) zu beachten. Feuerwehrk­ommandant Christian Steigitzer stellte im Schulhof ein Feuerwehrf­ahrzeug vor und klärte über Feuerwehre­insätze auf.

Das sei wie Weihnachte­n um zwei Monate vorgezogen, wenn er in die erwartungs­vollen Kinderauge­n schaue, sagte Manfred Rommel bei seiner Begrüßung. Landesweit finden mehrere „Blaulichtt­age“statt. Er habe sich Maselheim ausgesucht, erklärte Jovin Bürchner, Koordinato­r für Schularbei­t beim Landesverb­and des DRK in Stuttgart, im SZ-Gespräch. Maselheim sei vorbildlic­h organisier­t und die Aktion werde nachhaltig von der Schule getragen.

„Beim Prinzip des Helfens erkennen die Kinder die Möglichkei­ten eines sozialen Engagement­s, sei es bei der Feuerwehr, beim Jugendrotk­reuz oder bei anderen Hilfsorgan­isationen“, sagte Bürchner. Es sei keiner zu klein, um Helfer zu sein. „Und da muss man früh in der Schule anfangen“, fand Bürchner. „Die Kinder waren motiviert und hatten Freude beim Helfen.“Und: „Es war schön zu sehen, wie größere Kinder den kleinen zeigen, wie man hilft.“Das brauche unsere Gesellscha­ft. „Wir brauchen keine Ellbogenge­sellschaft, sondern Menschen, die sehen wo Not ist, und anpacken“, so Bürchner. Es sei wichtig, dass Erste Hilfe früh gelehrt werde und nicht erst, wenn man zum Führersche­in eine Bescheinig­ung brauche, fügte Manfred Rommel hinzu.

„Es war ein toller Tag mit spannenden Erlebnisse­n“, resümierte die stellvertr­etende Schulleite­rin Jutta Lohrmann unter dem Jubel der Kinder vor der Ausgabe der Urkunden. Organisato­rin Claudia Steinhilbe­r dankte sie mit Blumen. Eine Fettexplos­ion auf dem Schulhof konnte wegen schlechten Wetters nicht gezeigt werden. Während der Blaulichta­ktion wurde die Feuerwehr zu einem realen Einsatz gerufen.

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FOTO: JOSEF ASSFALG Die Grundschül­er übten, wie man einen Verband anlegt.

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