Schwäbische Zeitung (Biberach)
Kinder üben, wie man Notrufe richtig absetzt
Beim Blaulichttag an der Maselheimer Grundschule dreht sich alles um die Erste Hilfe
MASELHEIM (aß) - Wie setzt man einen Notruf ab, wie legt man einen Fingerkuppen- und Ellenbogenverband an oder wie wird eine stabile Seitenlage eingerichtet? Dies konnten 150 Schüler der Grundschulen Äpfingen und Maselheim beim „Blaulichttag“in Maselheim erfahren und erproben.
Manfred Rommel, Kreisausbildungsleiter und Koordinator für Schul- und Jugendarbeit beim DRKKreisverband Biberach, hatte zusammen mit seinem Team, der Organisatorin und Lehrerin Claudia Steinhilber, Lehrern und den Eltern acht Stationen in der Grundschule Maselheim und in der Turnhalle eingerichtet. Den Kindern wurde zum Beispiel gezeigt, wie sie Verletzte in eine stabile Seitenlage bringen oder wie sie an einem verletzten Finger einen korrekten Fingerkuppenverband anlegen. Dabei sahen die Kinder nicht nur wie es gemacht wird, sondern übten das Verbandanlegen auch selbst.
Lernen macht Spaß
Viel Spaß hatten sie bei der Absetzung eines Notrufs, bei dem sie selbst mal Anrufer und mal DRKNotdienst spielen konnten. So kamen auch mal ungewöhnliche Notrufe wie „ein Flugzeug ist auf der B 30 abgestürzt“bei der simulierten Notrufzentrale an. Bei der Absetzung eines Notrufes galt es die fünf „Ws“, (wo, was, wie viele Verletzte, welche Verletzungen und warten) zu beachten. Feuerwehrkommandant Christian Steigitzer stellte im Schulhof ein Feuerwehrfahrzeug vor und klärte über Feuerwehreinsätze auf.
Das sei wie Weihnachten um zwei Monate vorgezogen, wenn er in die erwartungsvollen Kinderaugen schaue, sagte Manfred Rommel bei seiner Begrüßung. Landesweit finden mehrere „Blaulichttage“statt. Er habe sich Maselheim ausgesucht, erklärte Jovin Bürchner, Koordinator für Schularbeit beim Landesverband des DRK in Stuttgart, im SZ-Gespräch. Maselheim sei vorbildlich organisiert und die Aktion werde nachhaltig von der Schule getragen.
„Beim Prinzip des Helfens erkennen die Kinder die Möglichkeiten eines sozialen Engagements, sei es bei der Feuerwehr, beim Jugendrotkreuz oder bei anderen Hilfsorganisationen“, sagte Bürchner. Es sei keiner zu klein, um Helfer zu sein. „Und da muss man früh in der Schule anfangen“, fand Bürchner. „Die Kinder waren motiviert und hatten Freude beim Helfen.“Und: „Es war schön zu sehen, wie größere Kinder den kleinen zeigen, wie man hilft.“Das brauche unsere Gesellschaft. „Wir brauchen keine Ellbogengesellschaft, sondern Menschen, die sehen wo Not ist, und anpacken“, so Bürchner. Es sei wichtig, dass Erste Hilfe früh gelehrt werde und nicht erst, wenn man zum Führerschein eine Bescheinigung brauche, fügte Manfred Rommel hinzu.
„Es war ein toller Tag mit spannenden Erlebnissen“, resümierte die stellvertretende Schulleiterin Jutta Lohrmann unter dem Jubel der Kinder vor der Ausgabe der Urkunden. Organisatorin Claudia Steinhilber dankte sie mit Blumen. Eine Fettexplosion auf dem Schulhof konnte wegen schlechten Wetters nicht gezeigt werden. Während der Blaulichtaktion wurde die Feuerwehr zu einem realen Einsatz gerufen.