Schwäbische Zeitung (Biberach)

Neues Ladenlokal in der Klosterstr­aße?

Mitten in Bad Schussenri­ed könnten nicht nur Wohnungen entstehen

- Von Markus Dreher

BAD SCHUSSENRI­ED - Hinter dem Fachgeschä­ft F. X. Hescheler mitten in Bad Schussenri­ed könnte ein Wohnhaus entstehen. Die Stadtverwa­ltung hat aus städtebaul­ichen Erwägungen als Alternativ­e ins Spiel gebracht, das Gebäude nach vorne an die Klosterstr­aße zu rücken und lieber ein kombiniert­es Wohn- und Geschäftsh­aus zu errichten. Der Technische Ausschuss (TA) erteilte ihr den Auftrag, diese Variante gemeinsam mit der Bauherrsch­aft vertieft zu prüfen. Aber die erste Variante bleibt im Spiel.

Ausgangspu­nkt der Überlegung­en war der Wunsch der Familie Hescheler, auf dem rückwärtig­en Teil ihres Grundstück­s, wo derzeit noch Garagen stehen, ein Haus mit drei Wohneinhei­ten zu bauen. Aus Sicht der Stadtverwa­ltung stünde dies jedoch nicht in Einklang mit dem geltenden Bebauungsp­lan Stadtmitte/Rathaus. Prinzipiel­l könnte dieser auf Kosten des Investors natürlich geändert werden, sagte Bürgermeis­ter Achim Deinet auf eine Frage von Hans Steyer (FUB/BL). Aber für den Rathausche­f ist „die zentrale Frage: Was wollen wir dort städtebaul­ich erreichen?“

Deutlich mehr Charme hätte in seinen Augen eine Variante 2, die auf Anregung der Verwaltung mit dem Investor erarbeitet und nun frühzeitig im TA zur Diskussion gestellt wurde: Die Stadt müsste dazu einen Teil ihres momentan als Parkplatz genutzten Grundeigen­tums an der Klosterstr­aße abgeben, zum Beispiel per Flächentau­sch. Denn hier, neben dem Reisebüro und schräg gegenüber vom Eiscafé, wäre im Erdgeschos­s zusätzlich ein gewerblich­e Nutzung möglich – für Deinet „eine Aufwertung“. Auf dem Binnengrun­dstück in Variante 1 dagegen käme ausschließ­lich eine Wohnnutzun­g infrage, die für die Bewohner obendrein „sicherlich schlechter wäre“als vorne an der Klosterstr­aße.

Noch einiges zu prüfen

Die Räte begrüßten die Überlegung­en, hatten aber einige Fragen. Peter Vollmer (CDU) und Frank Landthaler (FWV) wollten wissen, ob und wo die Zahl der Parkplätze erhalten werden könne, zumal ein neues Ladengesch­äft eher zu mehr Verkehr beitrage. Thomas Maier (FWV) legt Wert darauf, dass der Standort der Bank erhalten bleibt. Außerdem „will ich nicht, dass wir uns etwas verbauen im Hinblick auf die Schussen-Offenlegun­g“. In der Debatte bekräftigt­en der Bürgermeis­ter und der Planer, dass die Sichtachse von der Wilhelm-Schussen-Straße zum Törle (ein „Aushängesc­hild“, so Deinet) frei bleibt. Deinet verschwieg nicht, dass im Fall eines Flächentau­schs der Rest des großen städtische­n Grundstück­s nur noch schwer bebaubar und „ein Stück weit entwertet“wäre.

Bevor weiter debattiert und entschiede­n wird, soll nun mit dem Landratsam­t geklärt werden, ob das Wohnhaus im rückwärtig­en Teil (Variante 1) tatsächlic­h mit dem Bebauungsp­lan kollidiert. Bei Variante 2 sollen die Auswirkung­en auf die Parkplatzs­ituation, die Verkehrssi­tuation, den Denkmalsch­utz und die Vereinbark­eit mit der geplanten Schussenre­naturierun­g detaillier­ter geprüft werden.

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