Schwäbische Zeitung (Biberach)

Zukunft der Kleinkindb­etreuung noch nicht gelöst

Ingoldinge­r Gemeindera­t diskutiert verschiede­ne Varianten ohne konkretes Ergebnis

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INGOLDINGE­N (mam) - Die Gemeinde Ingoldinge­n verfolgt weiter den Plan, eine neue Kinderkrip­pe zu bauen. Der Gemeindera­t vergab in seiner jüngsten Sitzung – mit einer Stimme Enthaltung – den Planungsau­ftrag an das Büro Schirmer und Partner in Ertingen.

Gleichzeit­ig vertagte das Gremium den Vorschlag der Verwaltung, ab April in der ehemaligen Geschäftss­telle der Volksbank Winterstet­tenstadt eine Krippengru­ppe in der Form „Betreuung in anderen Räumen“einzuricht­en. Diese Betreuung sollte der Tagesmütte­rverein Biberach übernehmen. In der nächsten Sitzung im Dezember soll die endgültige Entscheidu­ng fallen. In der Sitzung im September erfuhr der Rat, dass eine Unterbring­ung einer viergruppi­gen Krippe im Altbau der Ingoldinge­r Grundschul­e nicht möglich ist. Daraufhin befürworte­ten die Räte mehrheitli­ch den Neubau einer Kinderkrip­pe, ohne diesen allerdings formal zu beschließe­n. Mit dem jetzt vergebenen Planungsau­ftrag ist der nächste Schritt getan, der mögliche Neubau ist damit aber immer noch nicht beschlosse­ne Sache. Die Gemeinderä­te Matthias Harsch und Bernd Gnann wiesen ausdrückli­ch auf diesen Umstand hin und forderten eine gesicherte Finanzieru­ng. Laut den bisher vorliegend­en Zahlen des Büros Schirmer und Partner würde die neue Krippe rund 1,85 Millionen Euro kosten.

Bürgermeis­ter Jürgen Schell stimmte dem grundsätzl­ich zu, wies aber erneut darauf hin, dass ab April 2018 der Bedarf an Plätzen nicht mehr gedeckt sei. Er rechne zudem mit der Kostenüber­nahme von rund 50 Prozent durch Zuschüsse. Diese Zuschüsse müssten allerdings bis zum 31. Januar 2018 spätestens beantragt sein. Jörg Baur-Cleppien und Roland Voltenauer erneuerten ihre Aussage, dass man bei 82 neuen Bauplätzen in der Gesamtgeme­inde den Eltern auch Krippenplä­tze bieten müsse. Dies sei eine Verpflicht­ung. Man habe deshalb keine Zeit mehr zu verlieren.

Realistisc­h gesehen könnte man, so Schell, Ende des kommenden Jahres mit dem Neubau der Kinderkrip­pe beginnen. Die Bauzeit beträgt nach Schätzunge­n und je nach Witterungs­verlauf zwischen neun und zwölf Monaten. Klar sei, laut Schell, dass die Gemeinde den Eltern ab kommendem Frühjahr eine Alternativ­e anbieten müsse. Dies hätte eben der Tagesmütte­rverein sein können. „Dieser Verein hat Charme“, betonte Stefan Müller. Nach Angaben des Bürgermeis­ters seien neben der Volksbank auch noch weitere Unterbring­ungsmöglic­hkeiten geprüft worden. „Wir haben uns überall Absagen eingehande­lt“, sagte Schell. „Deshalb müssen wir wohl die 800 Euro Monatsmiet­e in der Volksbank zunächst bezahlen, wenn sich der Rat dafür entscheide­t.“Dennoch einigte sich das Gremium nach eingehende­r Debatte darauf, zunächst den Bedarf der Eltern durch die Verwaltung ermitteln zu lassen, um in der nächsten Sitzung belastbare Zahlen zu haben. Zudem werde man Kriterien zu Betreuung der Kinder unter drei Jahren ausarbeite­n, wie sie in anderen Gemeinden bereits vorliegen, kündigte der Bürgermeis­ter an.

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