Schwäbische Zeitung (Biberach)
TTF-Duo überzeugt bei German Open
Tischtennis: Gauzy unterliegt im Achtelfinale Timo Boll – Dyjas erreicht Hauptfeld
MAGDEBURG (sz) - Simon Gauzy vom Tischtennis-Bundesligisten TTF Liebherr Ochsenhausen hat einen guten Auftritt bei den German Open in Magdeburg hingelegt. Der an Position elf gesetzte Weltranglisten-Achte erreichte das Achtelfinale und musste sich dort dem späteren Finalisten Timo Boll beugen. Jakub Dyjas gelang der Sprung ins Hauptfeld. Turniersieger wurde Dimitrij Ovtcharov.
In Magdeburg, wo bei den Männern 18 der Top-20-Spieler am Start waren, traten insgesamt vier TTFProfis an. Simon Gauzy meisterte die erste Runde überzeugend mit einem 4:3-Sieg über den flinken Japaner Jin Ueda, gegen den er zuvor handfeste Niederlagen kassiert hatte. Im Achtelfinale traf er auf den späteren Finalisten Timo Boll, dem er zuletzt fünf Niederlagen in Serie beigebracht hatte. Doch die deutsche Tischtennis-Ikone ist zurzeit derart gut in Form, dass sie sogar mit ihrem Angstgegner klarkam. Allerdings legte Gauzy gegen Boll wie gewohnt vor, konnte aber nach einem 11:6 im ersten Durchgang den Sack im richtungsweisenden zweiten Satz nicht zumachen und verspielte eine 9:4-Führung. Das war der Knackpunkt des Matchs. Boll atmete nach seinem Sieg tief durch.
Dyjas bezwingt auch Calderano
Bei Jakub Dyjas wurde sichtbar, dass der 22-Jährige sein monatelanges Tief überwunden hat und wieder mit Spielfreude und Selbstvertrauen bei der Sache ist. Nach souveränem Gruppensieg und einem 4:2-Erfolg über den hoch gehandelten HongkongChinesen Ho Kwan Kit gelang Dyjas sogar das Kunststück, im zweiten Match der Zwischenrunde seinen favorisierten Ochsenhauser Teamkollegen Hugo Calderano auszuschalten (14:16, 11:6, 11:6, 11:6, 11:8), der sichtlich enttäuscht war, nicht die Hauptrunde erreicht zu haben. In der ersten Hauptrunde stand Dyjas dann dem späteren Halbfinalisten Lee Sangsu (Südkorea), der aktuellen Nummer 13 der Weltrangliste, gegenüber und war beim 1:4 keineswegs chancenlos, schaffte es aber nach deutlich gewonnenem ersten Satz nicht, die Durchgänge zwei und drei nach teilweise klaren Führungen nach Hause zu bringen – beide gingen mit 12:10 an Lee.
Unter seinen Möglichkeiten blieb Joao Geraldo, der die Gruppenphase nicht überstand und aufgrund einer Niederlage gegen den Japaner Mizuki Oikawa vom Bundesligakonkurrenten Bad Königshofen mit Platz zwei in seiner Gruppe Vorlieb nehmen musste.
Dafür überzeugte mit dem 20-jährigen Ungarn Bence Majoros ein Spieler aus dem Ochsenhauser Liebherr Masters College auf ganzer Linie. In der Zwischenrunde hatte Majoros den klar favorisierten portugiesischen Champions-League-Spieler Joao Monteiro in sechs Sätzen ausgeschaltet, um in der ersten Hauptrunde auf den späteren Turniersieger Dimitrij Ovtcharov zu treffen, der nach seinem Sieg zu Protokoll gab, dass es kein leichtes Spiel gewesen sei. Der junge Ungar unterlag letztlich mit 1:4, war aber phasenweise mit dem Weltcupsieger auf Augenhöhe.