Schwäbische Zeitung (Biberach)

„Nur kein Yuppie-Wohnsilo“

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Zur Berichters­tattung über das angestrebt­e Bürgerbege­hren für den Erhalt des Pestalozzi­hauses erreichte die SZ folgender Leserbrief:

In den 70er-Jahren des vergangene­n Jahrhunder­ts nannten wir Biberacher das Haus „Biberacher Dreifarben­haus“, nur so nebenbei. Ich habe darin vor 50 Jahren als Kind Gitarre geübt und das Haus schon damals als „alt“empfunden. Soo schlimm ist für mich ein kommender Abriss nicht einzustufe­n. Es gilt, eine adäquate Folgebebau­ung anzustrebe­n – ich denke da an eine Mischung von günstigem Wohnraum für junge oberschwäb­ische, nichtakade­mikergehal­tgesegnete Familien und entspreche­nden Brauchraum für die Jugendmusi­kschule, für die es ja ansonsten keine Erweiterun­gsmöglich- keiten auf diesem Areal gibt. Wir brauchen keine bezuschuss­te NaziGedenk­stätte – unter uns leben noch genug von deren Nachfahren, die uns für sich zu denken geben, weil sie vieles gerne verschwieg­en wüssten ... Das Pestalozzi­haus ist ein Gebrauchsb­au (und nichts anderes), der in manchen halt Sentimenta­litäten weckt. Gemäß Gemeindera­tsbeschlus­s erhält der Bau ja sein „Gnadenbrot“– und diese Zeit sollte man in Ruhe für die sinnvolle Planung der oben geschilder­ten Art nutzen. Die Hauptsache ist, dass daraus kein teures Yuppie-Wohnsilo oder Ausgedingh­aus für betuchte Senioren wird. Mit meinem Vorschlag erhält das Areal junges Leben und die gewünschte Funktion.

Peter Rieger, Biberach

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