Schwäbische Zeitung (Biberach)
Schüler und Kirchenchöre bringen „Luther“auf die Bühne
Musical der Umlachtalschule und der Kirchenchöre in Ummendorf zeigt Leben des Reformators
UMMENDORF - In guter Ökumene der evangelischen und der katholischen Kirchengemeinde Ummendorf wird „Martin Luther – Das Musical“am Samstagabend, 18. November, in der Festhalle Ummendorf aufgeführt. Pfarrerin Andrea Luiking spielt im Stück den Ablassprediger Tetzel und Jürgen Sauter Kardinal Cajetan. Das Musical mit dem Thema Reformation ist ein gemeinsames Projekt der Umlachtalschule und der evangelischen und katholischen Kirchengemeinde mit ihren Chören. Die Ideenfindung für das Projekt und die Organisation lagen in den Händen von Sabine Götze.
Die Proben für das Martin-Luther-Musical von Heiko Bräuning, sind in der letzten Phase. Der Projektchor, bestehend aus dem katholischen Kirchenchor und Gastsängern, probt sei Monaten. Er wird instrumental unterstützt von der Projektband mit Ralf Klotz am E-Piano, Hans Narijes am Bass und Florian Götze am Cajón. Hinzu kommen der Schülerchor der Umlachtalschule und der Kinderchor des katholischen Kirchenchors. Die Schüler der Umlachtalschule beschäftigten sich an einem Projekttag mit dem Thema Reformation, bauten Kulissen und übten Spielszenen ein.
In einem ersten Szenenbild sitzt die ganze Familie Luther am Abendtisch und Papa Luther, gespielt von Tim Hundertmark, kommt ins Erzählen. Mit etwas Augenzwinkern erzählt er seinen Kindern, am mit Büchern beladenen Tisch, wie das früher so war: Das Gewitter und der Weg ins Kloster, die Thesen an der Kirchentür, das Verhör bei Kardinal Cajetan, die Entführung im Wald und schließlich die Bibelübersetzung. Im Laufe des Abends kommen noch zwei Theologiestudenten dazu, die ganz überrascht sind, dass Dr. Luther ein Mönch war und seine Frau Katharina, gespielt von Marianne Hundertmark, eine Nonne. In einem Transfer von historischen zu neuzeitlichen Szenen kommt die Botschaft Luthers immer wieder zum Ausdruck.
Der Projektchor, mit Tenorsolist Eckard Oertel als Martin Luther, der Schülerchor, der Kinderchor und die Projektband gestalten unter der Lei- tung von Aline Ehrig-Metz den musikalischen Rahmen.
Alexandra (Julia Kehrle) ist die Mutter einer Familie in der heutigen Zeit und schlägt sich mit ihren Kindern mit Themen wie Lernen und Mobbing herum. Ihre Freundin Frieda, gespielt von Nele Bannach (neunte Klasse) unterstützt sie dabei. Sie finde es klasse, „dass so viele mitmachen, wir konnten alle Rollen für das Musical besetzen“, sagt Julia. „Die Szenen beziehen sich auf heutige Alltagssituationen“, die einen Bezug zu Luther hätten, fügt Nele hinzu.
Lehrerin Marianne Hundertmark ist auch evangelische Religionslehrerin, „da habe ich mich berufen gefühlt, im Reformationsjahr schulweit ein Projekt zum Thema Luther ins
Emilie Köberle, Sopranistin im Ummendorfer Kirchenchor
Leben zu rufen“. Eine Vorlage des Musicals habe sie umgeschrieben und dann mit den Schülern geprobt „und Andrea Glasneck hat mit dem Schulchor den Gesang einstudiert“. Pfarrerin Andrea Luiking hat die Kulissen und das Plakat entworfen und gezeichnet, das Schüler mit dem Techniklehrer an den Projekttagen umgesetzt und aufgestellt hätten.
Das Musical sei für einen Jugendund Kinderchor gedacht, war von Aline Ehrig-Metz zu erfahren. Ursprünglich sei deshalb nur der Schulund Kinderchor eingeplant gewesen. „In der Fassung, wie wir es aufführen, ist darin auch ein vierstimmiger Satz für gemischten Chor“, somit war klar, dass auch ein Erwachsenenchor dabei sein muss.
Die Drittklässlerin Anna und Carina in der vierten Klasse, freuen sich, dass alle mitmachen können, ob im Chor oder in Rollen. Mit dem Musical sollte die Ökumene in der Gemeinde der Bevölkerung dargestellt werden, befand Vorstand Walter Krebs vom katholischen Kirchenchor. Es habe eine gute Kooperation zwischen Kirchenchor, Schulchor und Kinderchor, im Vokalteil des Projekts gegeben, lobte Krebs. Emilie Köberle, Sopranistin im Kirchenchor, sagte: „Wir singen sonst eher klassische Kirchenliteratur und Orchestermessen und beim Musical ist etwas Poppiges dabei, das macht Spaß“.
„Beim Musical ist etwas Poppiges dabei, das macht Spaß.“
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