Schwäbische Zeitung (Biberach)
Kindergarten erhält mehr Platz
Ehemalige Wohnung in Unteressendorf wird umgenutzt
HOCHDORF (böl) - Um der steigenden Nachfrage nach Kindergartenund Krippenplätzen gerecht zu werden, wird der Kindergarten in Unteressendorf erweitert. Die bisher vermietete Wohnung im Haus steht inzwischen leer. Die Räume sollen künftig vom Kindergarten mit genutzt werden.
Hauptamtsleiterin Beate Fritz stellte diese Woche in der Gemeinderatssitzung die verschiedenen Optionen vor. Wie eigentlich alle Gemeinden im Landkreis Biberach musste Hochdorf eine Grundsatzentscheidung treffen: Macht es Sinn, die bestehenden Kindergärten und Krippen umzubauen, um der steigenden Nachfrage gerecht zu werden? Oder ist es sinnvoller, neu zu bauen? Oder sogar eine einzelne zentrale Einrichtung zu schaffen? Fritz stellte die verschiedenen Varianten vor und erläuterte jeweils die Vor- und Nachteile. Gegen eine zentrale Einrichtung für alle sprechen unter anderem die längeren Fahrwege, die dann für viele Eltern entstehen würden. Gegen eine zentrale Krippe spricht, dass die Kinder dann mit drei Jahren die Einrichtung wechseln müssten – und Geschwisterkinder möglicherweise nicht mehr in der gleichen Kita betreut werden könnten.
Neuer Personalraum
Daher soll nun die Wohnung, die sich im gleichen Haus wie der Kindergarten in Unteressendorf befindet und der Gemeinde gehört, umgebaut werden. Die Wohnung hat vier Zimmer, Küche und Bad. Geplant ist laut Fritz, dort einen Personalraum und ein Büro zu schaffen sowie den Materialraum nach oben zu verlegen. Dadurch könnte die Kinderbetreuung künftig auf einer Ebene stattfinden und es wäre auch genug Platz vorhanden, um einen Speiseraum und eine Küche einzubauen.
Seitdem in Unteressendorf eine zusätzliche Kleingruppe eingerichtet wurde, essen die Kinder im Feuerwehrraum der Gemeindehalle (SZ berichtete). Von Anfang an war jedoch klar, dass das keine Dauerlösung sein kann. Auch nicht, weil die Gemeindehalle in naher Zukunft saniert werden soll und in dieser Zeit nicht genutzt werden darf. In einer Klausurtagung Ende Oktober hatte der Gemeinderat die unterschiedli- chen Möglichkeiten zusammen mit den Mitgliedern des Kindergartenausschusses vorab diskutiert und sich für die nun beschlossene Variante ausgesprochen.
Die Verwaltung hat nun die Aufgabe, die Umsetzung des Umbaus in die Wege zu leiten. „Wir hoffen, bis Ende 2018 fertig zu sein“, so Fritz. „Das hängt jedoch davon ab, wie schnell wir mit den Bauarbeiten und den Planungen vorankommen – und welche Zuschüsse wir erhalten.“Durch den Umbau wäre es möglich, in Unteressendorf dauerhaft verlängerte Öffnungszeiten und eine Ganztagsbetreuung anzubieten. Einziger Nachteil dieser Lösung ist, dass der Außenbereich relativ klein ist. Die Erzieherinnen bewerten die Betreuung von mehr Kindern dennoch als „machbar“, so Fritz.
Derzeit gibt in der Gesamtgemeinde 29 Krippenplätze, 10 davon bietet das privat geführte Vogelnest an. Ü3-Plätze gibt es, verteilt auf die drei Ortsteile, insgesamt 110. Sollte der Bedarf bestehen, wäre es laut Fritz auch möglich, die Kleingruppe in Unteressendorf in eine zweite große Gruppe umzuwandeln. Dann wären es insgesamt 123 Ü3-Plätze. Von den vorhandenen Plätzen sind derzeit fast alle belegt.