Schwäbische Zeitung (Biberach)
„Gott kennen ist unser Glück“
64 Jugendliche und zwei Erwachsene sind in Ochsenhausen gefirmt worden
OCHSENHAUSEN (sz) - Domkapitular Monsignore Heinrich Maria Burkard aus Heiligkreuztal hat in zwei festlichen Firmgottesdiensten in der Klosterkirche St. Georg 64 Jugendlichen und zwei Erwachsenen das Sakrament der Firmung gespendet. Die Jugendlichen der Seelsorgeeinheit St. Benedikt hatten sich das vergangene halbe Jahr auf diesen Tag vorbereitet. Die Firmvorbereitung stand unter dem Motto „Gott kennen ist unser Glück“.
Wie jedes Jahr gab es in der Vorbereitungszeit gemeinsame Gottesdienste, einen Abend zum Thema „Gottes Geist in unserer Welt“, die gemeinsame Sternwallfahrt nach Steinhausen, einen Besinnungstag bei den Benediktinerinnen und den Versöhnungstag. Auch aus verschiedenen Projekten, in denen unterschiedliche Aspekte kirchlichen Lebens vorkamen, konnten sich die Jugendlichen eines auswählen: Mitarbeit im Kinderferienprogramm bei der KLJB Erlenmoos, ein „Buch-Casting“in der katholischen Bücherei, ein Weltkirchenabend, ein erlebnispädagogisches Interaktionstraining im Klettergarten, ein Meditationskurs und die Gestaltung eines Fronleichnamsteppichs (in Bellamont).
Zwei „Intensiv-Tage“im Kloster
Ein neues Projekt dieses Jahr waren zwei „Intensiv-Tage“im Kloster, wofür sich elf der Jugendlichen entschieden hatten. Diese fanden im Kloster Kellenried statt, das für seine Kerzenwerkstatt, aus der fast alle Osterkerzen in den Kirchen der Region stammen, bekannt ist. Und so lag es nahe, bei dieser Gelegenheit eine Firmkerze für die Seelsorgeeinheit zu gestalten, die im Laufe der weiteren Firmvorbereitungen mit kleinen Feuerzungen und Tauben ergänzt wurde, die die Namen aller Firmlinge tragen. Diese Kerze wurde im Anschluss an das Eröffnungslied der Firmgottesdienste „Einer hat uns angesteckt mit der Flamme der Liebe“entzündet. Sie soll im Anschluss an die Firmung in der Seel- sorgeeinheit St. Benedikt von Pfarrkirche zu Pfarrkirche wandern und so die Gemeinden zum Gebet für ihre neu gefirmten Jugendlichen ermuntern.
Monsignore Burkard nahm das Entzünden der Firmkerze zum Anlass, in seiner Predigt darüber nachzudenken und fragte: „Was bedeutet das im Hinblick darauf, sein ‚Glück‘ zu finden?“Und da er vom Folgenden nicht nur sprach, sondern es auch vorführte, gab es nun fast ein kleines Feuerwerk von der Kanzel: Manchmal flamme es kurz auf, wie ein Feuerzeug – und ist auch schnell wieder ausgepustet. Manchmal sprühe es auch helles Licht wie bei einer Wunderkerze, mit Funken, die überspringen und andere entzünden können – aber auch die sei ja nach kurzer Zeit ausgebrannt.
Dann zog er eine Schatzkiste hervor, in der sich eine kleine Bibel befand, die er selbst als Firmling bekommen hatte. Aus dem Gleichnis vom „Schatz im Acker“habe er gelernt: Es reicht nicht, einfach Glück zu haben, sondern man müsse auch etwas daraus machen, damit es bleibt. Nach dieser Ansprache und dem Gebet der ganzen Gemeinde für die Jugendlichen kamen diese mit ihren Paten gruppenweise zum Altar und jeder trat einzeln vor, um das Sakrament zu empfangen.
Am Ende des Gottesdienstes konnte sich Dekan Sigmund F. J. Schänzle für den gelungenen Festgottesdienst beim Firmspender, seinen Mit-Zelebranten und Ministranten nur bedanken, vor allem auch bei der Jugendgottesdienst-Band Freiraum für die musikalische Gestaltung, Pastoralreferent Karlheinz Bisch und den zahlreichen ehrenamtlichen Firm-Begleitern für die Vorbereitung und für die Organisation im Hintergrund beim Mesner Hermann Borner.
Nicht zuletzt aber auch bei den Jugendlichen, die sich auf den Weg gemacht haben, ihr Leben nun als gefirmte – das heißt auch mündige – Christen zu gestalten.