Schwäbische Zeitung (Biberach)
Mehr Platz für Oberopfinger Kindergarten
Wilhelm-Sailer-Kindergarten bekommt für 1,2 Millionen Euro einen Anbau
OBEROPFINGEN - Die Gemeinde Kirchdorf lässt den Wilhelm-SailerKindergarten in Oberopfingen erweitern. Am Freitag war Spatenstich für den Anbau, den sich die Gemeinde rund 1,2 Millionen Euro kosten lässt. Nächste Woche beginnen die Bauarbeiten, zum neuen Kindergartenjahr soll die Erweiterung fertig sein.
Zwei neue Gruppenaufenthaltsbereiche mit Schlaf- und Nebenräumen, ein neues Büro für die Kindergartenleitung, einen Aufenthaltsraum und einen Platz für das Mittagessen: Dem Oberopfinger Kindergarten stehen nach der Erweiterung zahlreiche neue Räume zur Verfügung, der Anbau (501 Quadratmeter Fläche) wird sogar größer, als der bisherige Kindergarten (413 Quadratmeter) ist. Kindergartenleiterin Margot Bobinger sagte bei der kleinen Feierstunde am Freitag: „Wir haben uns riesig auf den heutigen Tag gefreut, endlich geht es los.“
Ambitionierter Zeitplan
Bürgermeister Rainer Langenbacher erklärte in seiner Ansprache, dass der Zeitplan für die örtliche Firma Göppel durchaus ambitioniert sei. Aber bis zum September 2018 soll der Neubau bezugsfertig sein. Langenbacher thematisierte den gesellschaftlichen Trend einer „zunehmend früheren Anmeldung der Kinder“. Noch vor einigen Jahren seien die Kinder mit drei oder erst dreieinhalb Jahren in den Kindergarten gekommen. „Mittlerweile ist der zweite Geburtstag oder in einzelnen Fällen sogar noch früher für immer mehr Eltern der Stichtag, um ihre Kinder anzumelden.“
Dies sei mit einem erhöhten Betreuungsbedarf und steigenden Kosten für die Gemeinde verbunden. Bereits vom Jahr 2015 bis zum Jahr 2016 sei der Abmangel in den Kirchdorfer Kindergärten von rund 400 000 auf 520 000 Euro angestiegen. Bis Ende 2018 kalkuliere die Gemeinde mit ungedeckten Kosten in Höhe von rund 720 000 Euro. Langenbacher nutzte die Gelegenheit, um einen Appell an die Landespolitik zu richten. Man dürfe nicht immer nur neue Rechtsansprüche und Standards für die Kommunen formulieren, sondern müsse im Gegenzug auch in „angemessenem Maße“Verantwortung bei den Kosten übernehmen.
Von der Erweiterung des Oberopfinger Kindergartens erwarte er sich „neue Lebens- und Aufenthaltsmöglichkeiten für Kinder und Erzieherinnen“, sagte der Bürgermeister. „Den Eltern wird unsere Baumaßnahme zudem helfen, künftig Beruf und Familie noch besser miteinander vereinbaren zu können.“
Die Kindergartenkinder bedankten sich mit dem Lied „Wer will fleißige Handwerker sehn“– und passend ausgerüstet waren die Kleinen mit Schubkarren, Schaufeln, Baustellenschildern und Helmen ohnehin schon. Die Bagger können kommen.