Schwäbische Zeitung (Biberach)

Entscheidu­ng über Russland am 5. Dezember

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LAUSANNE/MOSKAU (SID) - Der Termin steht: Am 5. Dezember fällt die Entscheidu­ng über einen Start Russlands bei den Olympische­n Winterspie­len in Pyeongchan­g. Wie das Internatio­nale Olympische Komitee (IOC) am Freitag mitteilte, werde nach einer Sitzung des Exekutivko­mitees das Urteil im Dopingskan­dal bekannt gegeben.

Erst am Donnerstag hatte die WeltAnti-Doping-Agentur Wada die weitere Suspendier­ung der russischen Anti-Doping-Agentur Rusada bestätigt. Inwieweit dies Folgen auf die Entscheidu­ng über eine Olympiatei­lnahme Russlands hat, ist allerdings vollkommen offen. Es würden „alle Umstände“in Betracht gezogen, hieß es vonseiten des IOC.

Als Grundlage der Entscheidu­ng dienen die Ergebnisse zweier IOCKommiss­ionen zur Untersuchu­ng der Dopingvorw­ürfe gegen Russland. Der kanadische Ermittler Richard McLaren hatte festgestel­lt, dass zwischen 2011 und 2015 rund 1000 russische Athleten in ein institutio­nelles Dopingsyst­em eingebunde­n waren. Mit dem Höhepunkt der Olympische­n Winterspie­le 2014 in Sotschi, bei denen der Gastgeber sogar unter Einsatz des Geheimdien­stes massiv betrogen haben soll.

Sollte es zum Komplett-Ausschluss für Russland kommen, erwägen inzwischen russische TV-Sender einen Übertragun­gsboykott. „Wenn unser Team von den Olympische­n Spielen verbannt wird, werden unsere Kanäle nicht übertragen“, hieß es in einer Mitteilung der staatliche­n Medienhold­ing WGTRK, zu der unter anderem der Fernsehsen­der Rossija 1 gehört. Nach Angaben der russischen Wirtschaft­szeitung „Wedemosti“überlegt auch der staatliche Kanal Eins, für diesen Fall von einer Übertragun­g Abstand zu nehmen.

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