Schwäbische Zeitung (Biberach)
Besseres Ergebnis – und trotzdem Kritik
Hospitalrat berät Jahresrechnung 2016 der Hospitalstiftung
BIBERACH (gem) - Der Hospitalrat hat der Jahresrechnung 2016 der Stiftung „Hospital zum Heiligen Geist“Biberach einstimmig zugestimmt. Das Gesamtergebnis liegt knapp 430 000 Euro besser als geplant. Gleichwohl gab es auch einige kritische Anmerkungen.
So hatte der Hospital – um Beschäftigungsverbote aus Gründen von Krankheit und Schwangerschaft zu kompensieren – mit Genehmigung von Hospitalverwalter Roland Wersch zwei Neueinstellungen im Kinderbetreuungsbereich vorgenommen, die so nicht im Stellenplan standen. „Es sollte nicht zur Regel werden, dass wir dem erst nachträglich zustimmen können“, sagte Hospitalrat Bruno Mader (SPD). Dafür sei der hospitälische Haushalt zu sensibel. Marlene Goeth (Freie Wähler) wollte wissen, warum die beiden Stellen neu geschaffen werden mussten, wenn damit doch Ersatzpersonal eingestellt werde.
Kranke oder schwangere Mitarbeiter belegten ja nach wie vor eine Stelle, so Wersch. „Eine solche Stelle wird dadurch ja nicht frei.“Man habe aber dringend Ersatz gebraucht, damit der Krippenbetrieb habe weitergehen können, deshalb die Neueinstellungen. Das gesamte System sei zu unflexibel, sagte Wersch.
Am besseren Gesamtergebnis der Jahresrechnung des Hospitals hatte FDP-Stadtrat Christoph Funk im städtischen Mitteilungsblatt „Biberach kommunal“vorige Woche Kritik geübt. Das angeblich bessere Ergebnis komme unter anderem nur wegen eines überplanmäßigen Holzverkaufs zustande, bei dem zusätzlich 320 000 Euro eingenommen wurden. Dieses Holz könne man in Zukunft nicht mehr verkaufen, so Funk.
Hospitalverwalter Wersch konterte das in der Sitzung mit gewissem Zynismus: „Ich bitte um Nachsicht, dass das Ergebnis besser ist als geplant, und dass wir Holz verkaufen, das man nur einmal verkaufen kann. Das tut die Stiftung seit Jahrhunderten.“
Das Gute am Wald sei ja, dass er nachwachse, erhielt Wersch Unterstützung von Forstamtsleiter Markus Weisshaupt, der auch den hospitälischen Wald betreut. Besagtes Holz habe verkauft werden müssen, weil es sich um Sturm- und Käferholz gehandelt habe. Zu viele Holzreserven bergen aus Weisshaupts Sicht auch ein hohes Risiko, gerade wenn es um Schädlinge gehe.
Kritisch betrachtet wurden von Mader und Manfred Wilhelm (Grüne) auch außerordentliche Abschreibungen auf die Kapitalrücklagen von Bürgerheim gGmbH und Bürgerheim Service GmbH. Das Basiskapital der Stiftung reduzierte sich dadurch um rund 200 000 Euro. Hier müssten Lösungen her, die einen weiteren Verzehr der Kapitalrücklage verhinderten, forderte Bruno Mader. Wie die anderen Hospitalräte stimmte aber auch er der Jahresrechnung zu, die am Montag auch Thema im Gemeinderat in Stiftungssachen ist.