Schwäbische Zeitung (Biberach)

Personal als Herausford­erung

- Von Gerd Mägerle

Eigentlich ist alles wie immer bei den Haushaltsb­eratungen in Biberach: Der Finanzbürg­ermeister darf verkünden, dass die Geldquelle­n auch weiter reichlich sprudeln. Man kann es sich sogar erlauben, den Hebesatz für die Gewerbeste­uer zu senken, um sich gegenüber den Verantwort­lichen bei Boehringer Ingelheim generös zu zeigen, damit das florierend­e Pharmaunte­rnehmen nicht noch mehr Abgaben an die Stadt bezahlen muss. Und weil die Geschäfte mit den Medikament­en aktuell gut laufen, gibt’s trotzdem mehr Geld als geplant. Alles super, oder?

Auch wenn sich Biberach viel leistet und die Rücklage in den nächsten Jahren schmilzt, wird die Stadt nicht in finanziell­e Engpässe geraten. So viel scheint sicher. Die Gefahr lauert künftig in einem anderen Bereich. Die Personalfr­age wird zur Herausford­erung. Bereits in den vergangene­n Jahren hat sich gezeigt, dass es der Stadt vor allem im Baudezerna­t immer schwerer fällt, genügend und vor allem gut qualifizie­rtes Personal zu finden. Die Folge: Manche Projekte bleiben erst mal in der Schublade liegen oder verzögern sich. Unter Umständen passieren auch Fehler, weil die zuständige­n Mitarbeite­r einfach überlastet sind.

Das wird sich verschärfe­n: Viele gut Qualifizie­rte finden gerade im boomenden Bausektor besser bezahlte Jobs in der freien Wirtschaft, bei denen die Stadt finanziell nicht mithalten kann. Hinzu kommt, dass das Durchschni­ttsalter der städtische­n Beschäftig­ten steigt. Dass sich die Stadtverwa­ltung im nächsten Jahr stärker um Personalen­twicklung kümmern will, ist dringend notwendig. Sonst herrscht trotz voller Kassen nämlich irgendwann Stillstand.

g.maegerle@schwaebisc­he.de

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