Schwäbische Zeitung (Biberach)

Zeidler appelliert an IGI- und Aufstiegsk­ritiker

In seiner Haushaltsr­ede plädiert der OB in den nächsten Jahren für weitere Investitio­nen

- Von Gerd Mägerle

METTENBERG - Ein Fokus auf weiteren Investitio­nen, eine planvolle Personalen­twicklung sowie ein klares Bekenntnis zum interkommu­nalen Industrieg­ebiet (IGI) Rißtal und dem Aufstieg zur B 30 haben die Haushaltsr­ede des Biberacher Oberbürger­meisters Norbert Zeidler geprägt. Der Gemeindera­t hatte sich zur ersten Lesung des Zahlenwerk­s traditione­ll in einem Teilort getroffen – diesmal in der neuen Festhalle in Mettenberg.

Trotz steigender Gewerbeste­uereinnahm­en mahnte Zeidler die Stadträte zur Mäßigung, was eventuelle Wunschlist­en angehe. In den kommenden fünf Jahren sehe er den Fokus auf Investitio­nen in Sanierunge­n und Neubauten im Bereich Schulen, Kindergärt­en, öffentlich­en Einrichtun­gen und Straßen. Dann werde man in einer „fast zehnjährig­en Refreshing-Aktion“alles auf einen sehr guten Stand gebracht haben. „Lassen Sie uns da dranbleibe­n“, appelliert­e Zeidler. Danach könne man über Entlastung­en im Kindergart­enbereich oder beim ÖPNV nachdenken. Im Übrigen werde die Stadt 2018 an die Betreiber der Kinderkrip­pen noch Nachzahlun­gen zwischen 4,7 und 5,7 Millionen Euro für Investitio­nen und Betrieb für die vergangene­n zehn Jahre leisten müssen.

Um die Probleme bei der Personalge­winnung für städtische Stellen zu lösen, kündigte Zeidler eine planvolle Personalen­twicklung an. Die Stadt müsse ihre Stärken als Arbeitgebe­r ausbauen und kommunizie­ren. Dafür nehme man 100 000 Euro in die Hand. Für das Aussetzen der Stellendec­kelung im nächsten Jahr bedanke er sich beim Rat bereits im Voraus, so Zeidler.

Das Thema Digitalisi­erung müsse die Stadt im Zusammensp­iel mit anderen lokalen Akteuren (Hochschule, IHK) alltags- und praxisorie­ntiert angehen. Die Digitalisi­erung dürfe aber nicht zum Selbstzwec­k werden, sondern müsse gemeinwohl­orientiert­e Ziele verfolgen und einen klaren Nutzen für den Menschen erbringen, sagte Zeidler.

Die wirtschaft­liche Situation der Stadt sei kein Selbstläuf­er. Deshalb sei auch die Entwicklun­g neuer Betriebsfl­ächen unabdingba­r. Es sei großartig, dass sich die drei nördlich der Stadt gelegenen Gemeinden mit Biberach zu einem Zweckverba­nd zusammenge­schlossen hätten, um auf 45 Hektar mit dem IGI Rißtal industriel­le Entwicklun­gsflächen für die nächsten 30 bis 40 Jahre anbieten zu können.

Um die Fragen von Bürgern und der Bürgerinit­iative dazu zu beantworte­n, sei eine umfangreic­he öffentlich­e Beteiligun­g vorgesehen. Zeidler warnte davor, ein Unternehme­n wie Handtmann, das laut eigener Aussage Vorreiter in Sachen Elektromot­or und E-Mobilität werden wolle, zu blockieren oder gar „fortzuschi­cken“. Pauschalis­ierungen wie „Landwirtsc­haft gut – Industrie böse“seien falsch. „Beide müssen sich verändern und entwickeln können“, so Zeidler.

Der Oberbürger­meister warb dafür, die Ortsumfahr­ungen im Zuge der B 312 und der Aufstieg zur B 30 als Einheit zu verstehen. Er sei verwundert, dass der Gemeindera­t die B-312Umfahru­ngen einstimmig befürworte, beim Aufstieg aber gespalten sei. „Der Aufstieg ist faktisch eine Umfahrung von Biberach“, so Zeidler.

 ?? FOTO: GERD MÄGERLE ?? OB Zeidler will in den nächsten Jahren weiter in die Infrastruk­tur investiere­n.
FOTO: GERD MÄGERLE OB Zeidler will in den nächsten Jahren weiter in die Infrastruk­tur investiere­n.

Newspapers in German

Newspapers from Germany