Schwäbische Zeitung (Biberach)
Berkheim wächst weiter
Bürgermeister kündigt weitere Baugebiete an – Neue Kindergartengruppe startet bald
BERKHEIM - Finanzen, Bauplätze und Infrastruktur: Berkheims Bürgermeister Walther Puza hat die Bürger am Montagabend bei einer Einwohnerversammlung in der Turnund Festhalle unter anderem über diese Themen informiert. Anschaulich erläuterte der Rathauschef den etwa 150 Zuhörern, wo die Gemeinde aktuell steht und welche Projekte in den kommenden Jahren angepackt werden sollen.
„Eine Gemeinde ist eine Schicksalsgemeinde. Sie kann schrumpfen oder – wie es bei uns im Süden eher der Fall ist – wachsen“, sagte Puza. So stieg die Zahl der Einwohner in den vergangenen acht Jahren um rund 170 Einwohner. Derzeit leben etwas mehr als 2800 Menschen dort. In den kommenden Jahren könnte die Illertalgemeinde weiter wachsen, weil einige neue Baugebiete in Planung sind.
Wie dringend dieser Schritt ist, machte Puza anhand von Beispielen deutlich. So zeigte er ein Luftbild des Baugebiets „Hinterm Pfarrhof V“. „Sie sehen, wie bebaut das Gebiet ist“, sagte er in Richtung der Bürger. Für das neue Baugebiet „Im Brühl“mit 21 Bauplätzen gebe es 80 Bewerber, die sich auf der Internetplattform Baupilot.com als Interessenten registriert hätten. Auch in Bonladen soll es fünf neue Bauplätze geben – und zwar im westlichen Bereich des Wohngebiets „Bonlanden Süd“.
Doch damit nicht genug: Puza kündigte an, dass in Berkheim ein weiteres großes Wohngebiet entstehen könnte: „Wir möchten den Paragraf 13b auch in der Silcherstraße anwenden. Bis zu einem Hektar an Baufläche sind möglich.“Der Paragraf 13b ist eine Novelle im Baugesetzbuch, der unter bestimmten Voraussetzungen das Ausweisen neuer Baugebiete für Kommunen vereinfacht. Darüber hinaus soll ein neues Baugebiet in Eichenberg entstehen. „Die
ganz große Mehrheit der Bewerber sind Einheimische“, sagte Puza. Es sei für eine Gemeinde wie Berkheim ein Qualitätsmerkmal, wenn „junge Menschen hierbleiben wollen“.
Größeres Gewerbegebiet
Gleichzeitig möchte die Kommune den ortsansässigen Betrieben Entwicklungsmöglichkeiten bieten. So ist ein zweiter Bauabschnitt im Gewerbegebiet in Illerbachen „Brühlwiesen“in Planung. Die Erweiterung des Gewerbegebiets spiegle sich dann auch in den Einnahmen (siehe Kasten) der Gemeinde wider, so Puza.
Damit künftig auch mehr Kinder betreut werden können, investiert die Gemeinde rund 900 000 Euro in die Erweiterung des Kindergartens
„Bei der alten Eiche“. Ende Januar soll die neue fünfte Gruppe mit 25 Plätzen starten. Insgesamt verfügt die Kommune dann über 125 Kindergartenplätze, 50 davon sind Ganztagsplätze.
Neben dem Kindergartenneubau möchte die Kommune in 2018 auch die Projekte aus dem Landessanierungsprogramm zum Abschluss bringen. Die Verwaltung hat einen Antrag auf Verlängerung des Förderzeitraums bis Ende September 2018 und einen Erhöhungsantrag gestellt. „Das ist die letzte Runde. Es war eine schöne Zeit, in der wir viel erreicht haben“, sagte Puza und zeigte unter anderem Vorher-Nachher-Fotos von der Ortsmitte, der Heidenbühlstraße und dem Rathausneubau. Stillstand
ist jedoch nicht zu erwarten: So ist eines der Zukunftsprojekte der Neubau des Feuerwehrhauses. „Eine Sache, die schon länger ansteht“, sagte Puza. Bislang ist die Feuerwehr beim alten Rathaus am Coubronplatz beheimatet, in den kommenden Jahren soll sie ein neues Domizil erhalten.
„Altes Rathaus erhalten“
Ein Besucher wollte wissen, was mit dem alten Rathaus passiert. Derzeit wird das Gebäude von der Feuerwehr und einer Gewerbetreibenden genutzt. „Der Gemeinderat wird sich zu gegebener Zeit darüber Gedanken machen. Noch ist es dafür zu früh“, sagte Puza. „Ich möchte das alte Rathaus aber auf jeden Fall erhalten.“
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