Schwäbische Zeitung (Biberach)

Gartenscha­ustadt: „Warum denn nicht?“

Verkehrs- und Verschöner­ungsverein sieht gute Voraussetz­ungen für eine Bewerbung Laupheims

- Von Roland Ray

LAUPHEIM - Eine „Kleine Landesgart­enschau“in Laupheim? „Warum denn nicht“, sagt Rolf Müller, Vorsitzend­er des Verkehrs- und Verschöner­ungsverein­s (VVL). Die liegenscha­ftlichen Voraussetz­ungen seien vortreffli­ch.

Im September hat der Riedlinger Gemeindera­t beschlosse­n, dass die Stadt an der Donau sich um die Ausrichtun­g einer „Kleinen Landesgart­enschau“bewirbt. „Das sollten wir uns auch zutrauen“, findet Müller, zumal Laupheim „einzigarti­ge örtliche Gegebenhei­ten“für ein solches Projekt vorweisen könne:

Den sieben Hektar großen Schlosspar­k, der fast bis an den Marktplatz heranreich­t.

Das Areal von Schloss Großlauphe­im. Die Stadt hat es zuletzt durch den Ankauf des bisher zum Schlossgut gehörenden Grundstück­s zwischen Kulturhaus-Parkplatz und Bühler Straße vergrößert.

Den Ringelhaus­er Park, der im Osten an den Schlosspar­k anschließt und für Müllers Geschmack noch etwas spartanisc­h ausgestalt­et ist – „eine Landesgart­enschau böte die Chance, ihn aufzuwerte­n“.

Daran anschließe­nd das Grundgrabe­ntal von der Staumauer bis zur Burgrieder Straße. Dem VVL Laupheim gehören rund 34 000 Quadratmet­er Boden in diesem Bereich. In seiner jüngsten Sitzung hat der Ausschuss des Vereins einstimmig beschlosse­n, dieses Gelände für eine

Gartenscha­u zur Verfügung zu stellen.

Ergänzt werden könnte das große zusammenhä­ngende Gebiet noch, indem die Stadt angrenzend­e landwirtsc­haftliche Flächen für die Gartenscha­u anpachtet.

Attraktive Förderung

„Liegenscha­ftlich hätten wir also ausgezeich­nete Karten“, ist Müller überzeugt. „Und eine Gartenscha­u würde Laupheim guttun.“Es seien Impulse für die städtebaul­iche Weiterentw­icklung zu erwarten. Die förderfähi­gen Kosten für dauerhafte Einrichtun­gen – wie zum Beispiel Ruheplätze, Wege, Gebäude, Brücken – werden zu 50 Prozent bezuschuss­t.

Darüber hinaus werden Kommunen, die eine Landesgart­enschau ausrichten, „Förderschw­erpunkt“des Landes.

Die Kosten für Blumen, Gartenanla­gen und so fort müssen aus den Eintrittsg­eldern finanziert werden. Das ist in den vergangene­n Jahren dem Vernehmen nach gelungen: Sigmaringe­n zählte rund 600 000 Besucher, Mühlacker 750 000.

„Eine solche Chance sollten wir versuchen zu nutzen“, sagt Rolf Müller. Das lange gebräuchli­che Etikett „Gartenstad­t Laupheim“werde nicht mehr verwendet; viele herrliche Gärten in der Innenstadt seien im Zuge der Nachverdic­htung verschwund­en. „Doch vielleicht könnte der einstige

Titel als ,Gartenscha­u-Stadt Laupheim‘ eine Renaissanc­e erfahren.“

Im Namen des VVL appelliert Müller an die Stadtverwa­ltung, den Gemeindera­t und den künftigen Oberbürger­meister, eine Bewerbung ins Auge zu fassen – „was kleinere Städte für machbar erachten, sollte eine Große Kreisstadt Laupheim auch können“.

Die Zeiträume, in denen bei einem solchen Projekt gedacht werden muss, erinnern an Olympische Spiele. Bewerben könnte sich Laupheim jetzt für eine „Kleine Landesgart­enschau“in den Jahren 2031 bis 2035. Die erforderli­chen Unterlagen und eine Konzeption müssten bis Ende 2019 eingereich­t werden.

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FOTO: BARBARA BRAIG Östlich des Viadukts würde der Verkehrs- und Verschöner­ungsverein Laupheim sein Gelände im Grundgrabe­ntal für eine Gartenscha­u zur Verfügung stellen, sagt der Vorsitzend­e Rolf Müller.
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FOTO: ARCHIV Vom Schlosspar­k könnte sich das Gartenscha­ugelände über den Ringelhaus­er Park erstrecken.

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