Schwäbische Zeitung (Biberach)
Hochwassergefahr für Erlenmoos gering
Im Risikogebiet liegen vor allem landwirtschaftliche Flächen
ERLENMOOS - Welche Gefahr geht vom Reichenbach, der Rottum oder dem Laubach aus? Mit dieser Frage haben sich die Mitglieder des Erlenmooser Gemeinderats am Dienstagabend in ihrer Sitzung befasst. Carmina Denzel von der Verwaltung erläuterte den Räten dazu mehrere Hochwassergefahrenkarten. „Einwohner sind von einem Hochwasser nicht direkt betroffen“, sagte sie der „Schwäbischen Zeitung“am Telefon.
Bei den Hochwassergefahrenkarten richtete sich der Blick insbesondere auf die Teilorte Oberstetten und Edenbachen. Während bei einem Hochwasser aller Voraussicht nach weder Einwohner noch Gewerbebetriebe betroffen wären, könnten Überschwemmungen die Landwirtschaft treffen. In erster Linie würden nämlich ab einem 10-jährlichen Hochwasser landwirtschaftliche Flächen entlang von Reichenbach, Laubach und Rottum überflutet werden. Dies könnte eine Fläche von etwa 32 Hektar betreffen. Je extremer das Hochwasserereignis, desto größer das potenziell überschwemmte Gebiet. „Die Grundstückseigentümer wissen um das Risiko“, erläuterte Carmina Denzel.
Laut den Karten liegt auch das Wasserschutzgebiet Gutenzell-Ursprung bei einem Hochwasserereignis im betroffenen Bereich. Probleme bei der Trinkwasserversorgung befürchtet die Verwaltung jedoch nicht. „Im Hochwasserfall wäre die Versorgung über den Zweckverband Wasserversorgung Rottumtal sichergestellt“, so Carmina Denzel.
Prävention ist wichtig
Obwohl also die Risiken bei einem Hochwasser für die Gemeinde Erlenmoos und ihre Ortsteile als eher gering einzustufen sind, muss sich die Verwaltung mit diesem Thema befassen. Hintergrund ist das EU-Projekt „Safer“. Dieses soll dabei helfen, Hochwasserschäden zu minimieren. Carmina Denzel: „Wir wussten vor der Untersuchung ja nicht, wie hoch unser Risiko ist.“Die Aufgabe des Hochwasserrisikomanagements ist es, die Risiken für Mensch, Umwelt, Kulturgüter und Wirtschaft so gering wie möglich zu halten. „Dies bedeutet nicht, dass es trocken bleibt, sondern dass möglichst wenig passiert“, so Carmina Denzel.
Damit möglichst wenig passiert, fließen die Ergebnisse unter anderem in die Fortschreibung der Flächennutzungspläne oder in das Aufstellen der Bebauungspläne mit ein. Zudem kümmern sich die Mitarbeiter des Bauhofs darum, dass in den Gefahrengebieten die Abläufe frei sind beziehungsweise umgestürzte Bäume aus den Bächen entfernt werden.