Schwäbische Zeitung (Biberach)
Spenden Sie ein wenig Hoffnung
Das Pokerspiel um die Unabhängigkeit haben Nordiraks Kurden verloren. Ihr Referendum wird nicht anerkannt, und irakische Regierungstruppen wie von Iran unterstützte Milizen sind auf zuvor kurdisch kontrollierte Gebiete vorgedrungen. Sie haben die Erdölfelder von Kirkuk besetzt und wieder Menschen in die Flucht getrieben. Für die Flüchtlinge im Camp Mam Rashan, das auch mit Spendengeldern der Leser der „Schwäbischen Zeitung“errichtet wurde, sind das schlimme Nachrichten. Es sind mehrheitlich Jesiden, die in Mam Rashan leben. Sie vertrauen den Kurden, die sie vor dem islamistischen Terror geschützt haben, und sie misstrauen den Arabern, da viele ihrer sunnitischen Nachbarn sich dem „Islamischen Staat“angeschlossen hatten. Die Hoffnung, wieder in die zerstörten Heimatdörfer zurückkehren zu können, ist geringer denn je.
Knapp zwei Millionen Flüchtlinge aus Syrien, darunter auch viele Christen, haben in der Region Kurdistan Zuflucht gefunden. Nachdem die Kurden nicht mehr über das Öl aus Kirkuk verfügen, wird die Versorgung der Flüchtlinge noch schwieriger. Deshalb wiederholt die „Schwäbische Zeitung“gemeinsam mit dem Caritasverband der Diözese Rottenburg-Stuttgart den Spendenaufruf vom vergangenen Jahr.
Wir wollen Projekte in Mam Rashan umsetzen, beim Wiederaufbau der christlich geprägten Stadt Karakosch helfen und auch das Camp Sheikan unterstützen, in dem die Menschen in Zelten den Winter überstehen müssen. In Mam Rashan wollen wir die psychosoziale Betreuung von Frauen und Kindern ausbauen und Sanitätsstationen wie Begegnungsmöglichkeiten fertigstellen.
Zuerst belächelt, jetzt bewundert: Der von den Lesern finanzierte Fußballplatz ist zu einem Magneten geworden. Der Andrang ist enorm, pausenlos wird dort gekickt und auch gelacht.
In den kommenden Wochen berichten wir von unseren Plänen, beschreiben die Möglichkeiten und auch die politische Situation. Wie 2016 fördern wir darüber hinaus lokale Aktionen, die weltweit die Not von Menschen lindern sollen. Danke für Ihre Unterstützung.