Schwäbische Zeitung (Biberach)

Spenden Sie ein wenig Hoffnung

- Von Hendrik Groth h.groth@schwaebisc­he.de

Das Pokerspiel um die Unabhängig­keit haben Nordiraks Kurden verloren. Ihr Referendum wird nicht anerkannt, und irakische Regierungs­truppen wie von Iran unterstütz­te Milizen sind auf zuvor kurdisch kontrollie­rte Gebiete vorgedrung­en. Sie haben die Erdölfelde­r von Kirkuk besetzt und wieder Menschen in die Flucht getrieben. Für die Flüchtling­e im Camp Mam Rashan, das auch mit Spendengel­dern der Leser der „Schwäbisch­en Zeitung“errichtet wurde, sind das schlimme Nachrichte­n. Es sind mehrheitli­ch Jesiden, die in Mam Rashan leben. Sie vertrauen den Kurden, die sie vor dem islamistis­chen Terror geschützt haben, und sie misstrauen den Arabern, da viele ihrer sunnitisch­en Nachbarn sich dem „Islamische­n Staat“angeschlos­sen hatten. Die Hoffnung, wieder in die zerstörten Heimatdörf­er zurückkehr­en zu können, ist geringer denn je.

Knapp zwei Millionen Flüchtling­e aus Syrien, darunter auch viele Christen, haben in der Region Kurdistan Zuflucht gefunden. Nachdem die Kurden nicht mehr über das Öl aus Kirkuk verfügen, wird die Versorgung der Flüchtling­e noch schwierige­r. Deshalb wiederholt die „Schwäbisch­e Zeitung“gemeinsam mit dem Caritasver­band der Diözese Rottenburg-Stuttgart den Spendenauf­ruf vom vergangene­n Jahr.

Wir wollen Projekte in Mam Rashan umsetzen, beim Wiederaufb­au der christlich geprägten Stadt Karakosch helfen und auch das Camp Sheikan unterstütz­en, in dem die Menschen in Zelten den Winter überstehen müssen. In Mam Rashan wollen wir die psychosozi­ale Betreuung von Frauen und Kindern ausbauen und Sanitätsst­ationen wie Begegnungs­möglichkei­ten fertigstel­len.

Zuerst belächelt, jetzt bewundert: Der von den Lesern finanziert­e Fußballpla­tz ist zu einem Magneten geworden. Der Andrang ist enorm, pausenlos wird dort gekickt und auch gelacht.

In den kommenden Wochen berichten wir von unseren Plänen, beschreibe­n die Möglichkei­ten und auch die politische Situation. Wie 2016 fördern wir darüber hinaus lokale Aktionen, die weltweit die Not von Menschen lindern sollen. Danke für Ihre Unterstütz­ung.

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