Schwäbische Zeitung (Biberach)

AfD-Landtagsfr­aktion verliert einen weiteren Abgeordnet­en

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STUTTGART (kab) - Der Göppinger AfD-Abgeordnet­e Heinrich Fiechnter

(Foto: dpa) ist aus seiner Landtagsfr­aktion ausgetrete­n. Zunächst hatte die „Südwest-Presse“berichtet.

Der Schritt kommt nicht überrasche­nd. Schon am Dienstag hatte Fiechtner der „Schwäbisch­en Zeitung“gesagt, dass die Entscheidu­ng näherkomme. Am Tag zuvor hatte seine Fraktion beschlosse­n, Ex-Mitglied Wolfgang Gedeon wieder mitarbeite­n zu lassen, im Arbeitskre­is Europa. Gedeon hatte antisemiti­sche Schriften verfasst. Über den Umgang mit Gedeon hatte sich die AfD-Fraktion im Sommer 2016 zerstritte­n und war für mehrere Monate in zwei Fraktionen gespalten. Gedeon verließ auf Druck die Fraktion und sitzt seitdem als Einzelabge­ordneter im Landtag. „Antisemiti­smus geht halt gar nicht. Faule Wurzeln muss man abschlagen“, nennt Fiechtner als einen Grund für sein Ausscheide­n. Ein weiterer: Fiechtner hatte gegen seine Fraktion geklagt, weil die ihn mit einem Redeverbot im Landtag belegt hatte. Gegen das gemeinsame Votum hatte er im Landtag für einen Gesundheit­skarte für Flüchtling­e plädiert. Der Verfassung­sgerichtsh­of gab ihm recht. „Und was macht die Fraktion? Exakt nichts“, sagt Fiechtner. Schmerzlic­h ist für ihn wohl auch, dass er bei der Wahl zum Fraktionsc­hef durchfiel. Die Fraktion folgte dem Rat Jörg Meuthens, der ins Europaparl­ament wechselt. Er hatte Bernd Gögel als Nachfolger empfohlen. Weil Gögel zu Gedeon stand und nicht mit Meuthen die Fraktion verließ, nennt Fiechtner Meuthen heute „rückgratlo­s“. Nach Fiechtners Ausscheide­n schrumpft die AfDFraktio­n von ursprüngli­ch 23 auf 20 Abgeordnet­e.

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