Schwäbische Zeitung (Biberach)

Asano bricht den Bann

Der VfB Stuttgart holt beim 1:1 in Hannover den ersten Auswärtspu­nkt

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HANNOVER (SID/dpa/zak) - Sieg verspielt, aber den Auswärtsfl­uch gebrochen: Im siebten Auswärtssp­iel der Saison hat der VfB Stuttgart seinen ersten Punkt geholt. Zum Auftakt des 13. Spieltages erkämpfte sich das Team von Hannes Wolf ein 1:1 (1:0) bei Mitaufstei­ger Hannover 96.

Takuma Asano (24.) brachte die Gäste nach einem fatalen Patzer von 96-Keeper Philipp Tschauner in Führung. Der eingewechs­elte Niclas Füllkrug traf per Foulelfmet­er (76.) für die Niedersach­sen nach einem Foul von Benjamin Pavard an Matthias Ostrzolek. Bei 96 sorgte das Interesse des 1. FC Köln an Sportchef Horst Heldt für ordentlich Wirbel. Der 47-Jährige verweigert­e vor der Partie ein Bekenntnis zu 96. „Ich habe keine Lust, darüber zu reden. Es ist viel gesprochen worden“, sagte er. Klubchef Martin Kind bekräftigt­e, Heldt nicht ziehen lassen zu wollen.

Hannover verpasste die Chance, mit einem Sieg auf einen Champions-League-Platz zu klettern und bleibt Achter in der Tabelle. Der VfB verbessert­e sich für eine Nacht auf Rang zehn und hat vor dem nächsten Auswärtssp­iel in Bremen bereits neun Punkte Vorsprung auf Rang 16. „Ein Sieg wäre drin gewesen, aber immerhin ist das leidige Auswärtsth­ema damit beendet“, sagte Kapitän Christian Gentner.

Asanos Aufstellun­g war ein cleverer Schachzug von VfB-Trainer Hannes Wolf. Es sei kein Naturgeset­z, dass Simon Terodde, letzte Saison noch der Torjäger vom Dienst, für den verletzten Daniel Ginczek spiele, hatte Wolf vor der Partie gesagt. Tatsächlic­h bevorzugte er für das geplante flexible Konterspie­l die Schnelligk­eit und Wendigkeit des Japaners Asano gegenüber der Größe Teroddes, den Wolf als „Wandspiele­r“sieht. Asano belohnte das Vertrauen mit dem 1:0, als er nach einem Fauxpas von Tschauner, der einen Schuss von Gentner nach vorne abprallen ließ, abstaubte.

Zuvor hatte der Ex-Stuttgarte­r Martin Harnik die Riesenchan­ce zum 1:0 für Hannover frei vor dem Tor verstolper­t (7.), indem er sich den Ball per Hacke selbst an den anderen Fuß schoss. Die überlegene­n Stuttgarte­r wiederum hätte die Führung sogar ausbauen können, hätte Berkay Özcan ebenso frei vor dem Tor nach Doppelpass mit Asano besser gezielt. Tschauer entschärft­e seinen Schuss mit einer Glanzparad­e.

Hannover hatte binnen weniger Sekunden durch Klaus (36.) mit einem Freistoß und dann Waldemar Anton sowie Oliver Sorg (37.) aus kurzer Distanz gute Möglichkei­ten. Der starke Sane traf aus 16 Metern zudem nur den Pfosten (62.). Vierzehn Minuten vor Spielende wurden die Bemühungen der Gastgeber per Elfmeter doch noch belohnt, als erst Holger Badstuber und dann Pavard im Strafraum Foul spielten.

Allerdings kam der VfB noch einmal auf. Der eingewechs­elte Dennis Aogo vergab aus drei Metern die Riesenchan­ce zum 2:1 (78.), er schoss einen aufspringe­nden Ball in den Nachthimme­l und wartet nun seit 78 Spielen auf einen Treffer.

Einen wechselhaf­ten Abend erlebte Ron-Robert Zieler bei seiner Rückkehr nach Hannover. Der ehemalige Nationalke­eper im Tor der Stuttgarte­r, der vor seinem EnglandAbs­techer 185 Spiele für Hannover absolviert hatte, musste nach der Pause immer öfter eingreifen – und war bei Füllkrugs Elfmeter ohne Chance.

Hannover: Tschauner – Sorg (72. Karaman), Salif Sané, Anton – Korb, Schwegler, Bakalorz, Ostrzolek – Klaus, Harnik (46. Füllkrug), Bebou; VfB: Zieler – Baumgartl, Badstuber, Pavard – Beck, Gentner, Ascacibar, Insua – Brekalo (66. Aogo), Asano (73. Terodde), Özcan (87. Ferreira Silva); Schiedsric­hter: Dingert (Lebecksmüh­le); Zuschauer: 43500; Tore: 0:1 Asano (25.), 1:1 Füllkrug (76./Foulelfmet­er); Beste Spieler: Salif Sané, Anton; Gentner, Insua.

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FOTO: DPA Punktgaran­t: Stuttgarts Takuma Asano, Startelf-Überraschu­ng von Trainer Hannes Wolf, trifft.

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