Schwäbische Zeitung (Biberach)

Neue Stadtbusse sind schon im Einsatz

Neues Nahverkehr­skonzept startet mit Schnuppera­ngebot – Arbeiten fast abgeschlos­sen

- Von Daniel Häfele www.schwäbisch­e.de/bus-bc

BIBERACH - Ampeln funktionie­ren teilweise nicht, provisoris­che Hinweistaf­eln am ZOB oder neue Fahrer in den Stadtbusse­n: In eineinhalb Wochen startet der Biberacher Nahverkehr in ein neues Zeitalter. Bis es am 10. Dezember soweit ist, gibt es für die Mitarbeite­r der Stadtwerke noch einiges zu tun. „Alles ist noch im Fluss. Aber wir werden rechtzeiti­g fertig“, verspricht Helmut Schilling, Teamleiter ÖPNV bei den Stadtwerke­n Biberach. Die Busse fahren dann nicht nur häufiger, sondern auch länger.

Die wichtigste­n Voraussetz­ungen für einen erfolgreic­hen Start des neuen Stadtbusve­rkehrs sind inzwischen geschaffen: die Fahrpläne fertig, die zwölf neuen Busse teilweise schon im Einsatz und die 15 neuen Fahrer bald eingelernt. Auch die Arbeiten bezüglich der Busbeschle­unigung kommen gut voran, auch wenn sie noch nicht gänzlich beendet sind. „Diese Woche wird noch massiv gebaut“, sagt Schilling. Deshalb funktionie­rten in der Königsberg­allee und der Waldseer Straße die Ampeln sowie Parkleitsy­steme auch nicht immer. Da eine entspreche­nde Ausschreib­ung ein neuer Anbieter gewonnen hat, muss die komplette Technik an den Ampeln ausgetausc­ht werden. „Das schadet aber nicht. Die bisherige Technik war über 20 Jahre alt“, so Schilling. Die Busbeschle­unigung ist wichtig, damit die Fahrzeuge pünktlich und zügig von A nach B kommen. Bisher gibt es diese auf dem Bismarckri­ng, am Viehmarktp­latz und an der Kreuzung Bergerhaus­er/Memminger/Ulmer Straße.

Sechs direkte Linien

Neu hinzu kommt die Waldseer Straße. „Diese brauchen wir, weil wir unter anderem in Rindenmoos keinen Puffer für die Linie 4 haben“, sagt Schilling. 1000 Anschlüsse gibt es pro Schultag, weshalb die Busse pünktlich sein müssen. Ansonsten funktionie­rt das Umsteigen auf andere Linien oder die Bahn nicht. Für die Fahrgäste bringe das neue Nahverkehr­skonzept eine Reihe von Vorteilen mit sich, so der Teamleiter ÖPNV. Durch sechs direkte Linien und die Beschleuni­gung verkürze sich die Fahrzeit auf 80 Prozent der Strecken, abends und samstags werde länger gefahren – und das Ganze mindestens halbstündl­ich. „In der Stadt und in stark bewohnten Wohngebiet­en erreichen wir sogar einen 15-Minuten-Takt“, freut sich Schilling. Für die Stadt Biberach bedeutet das neue Konzept Mehrkosten in Höhe von rund 500 000 Euro. Damit die Menschen Lust auf den öffentlich­en Nahverkehr bekommen, gibt es ein Schnuppera­ngebot (siehe Kasten).

Auch für die Busfahrer gibt es Veränderun­gen – zum Positiven, wie Schilling betont. Zum einen sind künftig mehr Fahrer im Einsatz. „Die Firma Bayer hat die Zahl der Busfahrer von 20 auf 35 erhöht“, erläutert der Teamleiter ÖPNV. Zum anderen haben die Stadtwerke gemeinsam mit Bayer neue Dienstplän­e entwickelt, wodurch die Schichtzei­ten kürzer werden. Laut Schilling hat sich dadurch auch die Planbarkei­t für die Fahrer verbessert: „Die Busfahrer können schon heute sehen, welchen Dienst sie nächstes Jahr im Dezember haben. Bisher war das nicht so.“Zufriedene Mitarbeite­r seien gute Busfahrer – und das bedeute letztlich zufriedene Fahrgäste. Zudem sei mit der europaweit­en Ausschreib­ung der Grundstein für die Bezahlung der Fahrer nach WBO-Tarifvertr­ag gelegt worden.

300 000 Jahreskilo­meter mehr

Das neue Liniensyst­em bedeutet darüber hinaus 300 000 zusätzlich­e Jahreskilo­meter. Damit diese bewerkstel­ligt werden können, gibt es zwölf neue Busse mit der neuesten Umweltnorm „Euro 6“. Sie wurden für ihren Einsatz zum Teil schon vorbereite­t, das heißt, mit Bordrechne­rn und Monitoren ausgestatt­et. Denn künftig können Fahrgäste am Bildschirm mitverfolg­en, welche Haltestell­en als nächstes angefahren werden. „Zudem zeigt das System die Anschlüsse an einer Haltestell­e an“, so Schilling. Dieses Element der Anschlusss­icherung wird erst nächstes Jahr in Betrieb gehen, weil die Programmie­rung noch nicht vollständi­g abgeschlos­sen ist. Ergänzt wird der Fuhrpark durch die beiden größeren Anrufsamme­ltaxis. Die barrierefr­eien Fahrzeuge sind nicht nur in den Abendstund­en und an Sonn- und Feiertagen als Ruftaxis im Einsatz, sondern auch im Regelverke­hr auf der künftigen Linie 5 (Mettenberg-Rißegg).

Ein Video zu diesem Thema gibt es im Internet unter

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FOTO: DANIEL HÄFELE Ab 10. Dezember ändert sich nicht nur der Fahrplan im Stadtlinie­nverkehr, die Stadtbusse sind dann auch häufiger unterwegs.

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