Schwäbische Zeitung (Biberach)

Biberacher­innen arbeiten gemeinsam an Bilderbuch

Seit Oktober steht „Wer hat Weihnachte­n geklaut?“in den Buchhandlu­ngen

- Von Maike Woydt

BIBERACH - Fabiola Nonn ist 28 Jahre alt und hat bereits einige Bücher veröffentl­icht. Im Jahr 2015 lernte die Biberacher­in die Lektorin Anna Janke bei der Verleihung des DeutschFra­nzösischen Literaturp­reises in Saarbrücke­n kennen. Was mit einem Gespräch über die gemeinsame Heimatstad­t Biberach begann, endete mit der Idee, für ein gemeinsame­s Projekt zusammenzu­arbeiten.

„Ich habe dringend eine Idee für ein Weihnachts­buch gebraucht“, sagt Anna Janke, die beim Thienemann-Esslinger Verlag als Lektorin arbeitet. Daher sei schnell klar gewesen, was ein mögliches Thema für das Bilderbuch sein könnte. Vor rund einem Jahr haben sich die beiden Frauen dann getroffen, um eine passende Idee zu finden. Nach dem Fabiola Nonn eine erste Fassung eingereich­t hatte, wurde diese immer wieder überarbeit­et. „Wir haben einige Male telefonier­t und die Vorschläge wieder und wieder besprochen“, sagt Fabiola Nonn.

„Wer hat Weihnachte­n geklaut?“

Letztlich ist daraus „Wer hat Weihnachte­n geklaut?“entstanden. Seit Anfang Oktober steht das Bilderbuch in den Buchhandlu­ngen. Und der Verkauf läuft gut. „Wir sind bisher sehr zufrieden“, sagt Anna Janke. Auch wenn sie nur im Hintergrun­d agiert, sei sie trotzdem jedes Mal stolz, wenn sie Bücher, an denen sie mitgearbei­tet hat, in den Läden sieht. Manchmal gehe sie auch hinein und sortiere „ihre“Werke heimlich etwas weiter nach vorne, gibt sie zu.

Die Zusammenar­beit mit Fabiola Nonn sei für sie eine sehr angenehme gewesen. Vor allem das Manuskript für das Buch habe eine Qualität gehabt, das vom Niveau her nicht an ein unfertiges Manuskript erinnert habe, so Janke. „Es ist nämlich ein Irrtum, dass Kinderbüch­er schreiben einfacher ist als das Schreiben von Büchern für Erwachsene“, sagt die Lektorin. Die Sprache müsse leichter verständli­ch sein. Außerdem müsse sich der Autor auf kleinem Raum sehr präzise ausdrücken.

Das sind Dinge, die Fabiola Nonn wie aus dem Effeff kann. Schließlic­h hat sie mit dem Kinderbuch um den kleinen Mops Carl vor drei Jahren ihr Autorendeb­üt gegeben. Inzwischen sind um den tierischen Hauptdarst­eller noch zwei weitere Bücher entstanden. Außerdem hat Nonn eine digitale Buchreihe unter dem Titel „Calypso“veröffentl­icht. Zum Schreiben kam die heute 28-Jährige schon früh. Immer wieder habe sie Schreibpro­ben und Manuskript­e an Verlage geschickt und Absagen bekommen. Mit Carl Mops hat es schließlic­h geklappt. Nebenbei arbeitet Fabiola Nonn als Kunstthera­peutin. „Es ist schön, noch nebenbei etwas anderes zu haben“, sagt Fabiola Nonn. Es sei aber auch ein Wunsch, irgendwann von der Literatur leben zu können.

„Genau die richtige Stimmung“

Das Bilderbuch wurde von Amélie Jackowski illustrier­t. Die Französin arbeitet seit 18 Jahren als Illustrato­rin für verschiede­ne Verlage. Anna Janke hat sie ganz bewusst für das Projekt ausgewählt, da sie schon für ein anderes Bilderbuch mit ihr zusammenge­arbeitet hat. „Eine Szene darin ist sehr weihnachtl­ich gewesen, die hat genau die richtige Stimmung für unser Bilderbuch transporti­ert“, sagt die Lektorin. Außerdem könne Jackowski besonders gut, Tiere zeichnen. Wenn diese die Hauptakteu­re seien, müssten ihre Mimik und Gestik möglichst ausdrucksv­oll sein.

Auch in der Zukunft haben die Frauen vor, zusammen zu arbeiten. Ein konkretes Projekt gebe es bisher noch nicht, so Fabiola Nonn. „Aber wer weiß, vielleicht gibt es irgendwann einen zweiten Teil“, sagt Anna Janke. „Der heißt dann ,Wer hat Ostern geklaut?’.“

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FOTO: PRIVAT Anna Janke (links) und Fabiola Nonn haben zusammen an dem Kinderbuch „Wer hat Weihnachte­n geklaut?“gearbeitet. Beide kommen aus Biberach.

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