Schwäbische Zeitung (Biberach)
Verschuldung steigt drastisch an
Maselheimer Gemeinderat beschließt Investitionsprogramm für die Jahre bis 2021
MASELHEIM - Maselheim plant in den kommenden zwei Jahren insgesamt mehr als vier Millionen Euro neue Kredite. Der Hintergrund sind große Investitionen auf der einen Seite sowie auf der anderen Seite die Tatsache, dass Maselheim 2016/2017 eine Million Euro für die Behebung der Hochwasserschäden von 2016 aufwenden musste – Geld das nun fehlt. Die Verschuldung geht deshalb sprunghaft in die Höhe: von aktuell rund 17 000 Euro auf 4,5 Millionen Ende 2019. Die Zahlen stellte Kämmerin Marion Bailer im Gemeinderat vor.
Die Schwerpunkte im Investitionsprogramm bis 2021 bilden der neue Maselheimer Kindergarten, neue Baugebiete und der Hochwasserschutz. Das sind die Investitionen im kommenden Jahr:
Bildung, Betreuung: Für den Bau und die Ausstattung des neuen Maselheimer Kindergartens sind 2018 nach Abzug der Zuschüsse 442 000 Euro aufzubringen. 25 000 Euro werden für die Computerausstattung der Maselheimer Grundschule eingeplant, 25 000 Euro für Spielgeräte für den Laupertshauser Kindergarten und 22 000 Euro für Spielplätze.
Bauen, Grundstücke: Eine halbe Million veranschlagt die Kämmerin für den Erwerb von Bauland. Für die Erschließung des neuen Maselheimer Baugebiets „Langes Gewand“setzt sie Ausgaben von 780 000 Euro an. In der „Bäuerlesgrube“in Äpfingen fallen nach Abzug von Verkaufserlösen und Beiträgen Erschließungskosten von 924 000 Euro an. Der Bauplatzverkauf im Gebiet „Am Bächle“spült voraussichtlich 152 000 Euro in die Kasse.
Für den Erwerb von bebauten Grundstücken (Landessanierungsprogramm) sind nach Abzug des Zuschusses 91 000 Euro angesetzt.
Straßen: 217 000 Euro werden für die Sanierung der Mettenberger Straße neu eingestellt, die Verwaltung rechnet mit 30 000 Euro Zuschuss.
Hochwasserschutz: 45 000 Euro stehen für die Hochwasserschutzplanungen bereit.
Dorfgestaltung: 64 000 Euro fallen nach Abzug der Zuschüsse für die Dorfgestaltung an der Laupertshauser Straße an. Laut Bürgermeister Elmar Braun ist vorgesehen, das Kindergartengebäude zu kaufen. Spielund Parkflächen sowie Wohn- und Geschäftsgebäude seien angedacht.
Friedhöfe: Insgesamt 17 000 Euro sollen in die Friedhöfe (Urnenfelder) investiert werden. Ausblick 2019: Im Jahr 2019 stehen erneut hohe Ausgaben an. Für den Hochwasserschutz an Dürnach und Saubach veranschlagt die Kämmerin insgesamt 675000 Euro, abzüglich 32000 Euro Zuschuss. Die Zahlen sind allerdings noch mit Vorsicht zu genießen. Sie gehen davon aus, dass Maselheim, Mietingen, Biberach
und Ochsenhausen für den Bau von Regenüberlaufbecken rund sechs Millionen Euro aufwenden müssen und Maselheim 45 Prozent davon zu tragen hat. Nach Abzug der erwarteten Zuschüsse kämen auf die Gemeinde 2020 und 2021 je 203 000 Euro Kosten zu.
Das Baugebiet „Langes Gewand“schlägt 2019 unterm Strich mit 1,5 Millionen Euro zu Buche. Der Bauplatzverkauf in der „Bäuerlesgrube“spült nach Abzug von Erschließungskosten 574 000 Euro in die Kasse. Für ein neues Baugebiet in Sulmingen sind 500000 Euro vorgesehen, für Baulanderwerb 200 000 Euro.
Finanzlage: Unterm Strich klafft im Vermögenshaushalt eine große Lücke. 2018 summieren sich die Ausgaben
samt Tilgungsraten auf 4,768 Millionen Euro. Auf der Habenseite stehen hingegen nur 2,49 Millionen Euro (1,41 Millionen Euro Einnahmen, dank hoher Steuereinnahmen eine Zuführungsrate von 700 000 Euro, 380 000 Euro Rücklagenentnahme). Damit wird ein Kredit über 2,28 Millionen erforderlich. Im Folgejahr sieht es nicht besser aus. Aufwendungen von 4,5 Millionen stehen Einnahmen von 1,97 Millionen Euro gegenüber. 2019 werden folglich 2,53 Millionen Euro Kredite benötigt. Die Schulden klettern dadurch von 17 000 Euro Ende 2017 auf insgesamt 4,557 Millionen Ende 2019.
Der Gemeinderat hat sich in der Sitzung einstimmig für das Investitionsprogramm ausgesprochen.