Schwäbische Zeitung (Biberach)
Diskussion: „Wenn Verschuldung so käme, wäre es eine mittlere Katastrophe“
Bürgermeister Elmar Braun hat den Gemeinderat gebeten, aufgrund der geplanten Verschuldung künftig bei allen Ausgaben genau abzuwägen. „Mir gefällt das nicht. Wir waren nach 20 Jahren unten mit den Schulden und jetzt gehen sie in zwei Jahren hoch“, sagte Braun. Die Rücklagen würden auf
300 000 Euro abschmelzen. „ Die Verwaltung habe den Haushalt 2018 diskutiert, sei aber zu keiner Lösung gekommen. Die Arbeiten für die Mettenberger Straße seien vergeben, beim Bau des Kindergartens müsse man schauen, dass man es preislich so schaffe. Bei Baugebieten könne man darauf achten, dass es billiger werde. Aber möglichen Grunderwerb nicht zu machen,wäre nicht gerade schlau, so Braun. Sorgen bereiten ihm nicht nur die Ausgaben. „Entwickelt sich die Konjunktur in den nächsten zehn Jahren wirklich so weiter?“, wies er auf Risiken auf der Einnahmenseite hin. „Wenn die Verschuldung tatsächlich so käme, wäre es eine mittlere Katastrophe. Aber was tun? Keine Bauplätze? Kein Hochwasserschutz?“, fragte Paul Grimm. „ Auf Sicht fahren, die Dinge mit Augenmaß machen“, schlug er vor. In den vergangenen 20 Jahren habe man den Schuldenabbau geschafft, denselben Weg müsse man wieder gehen, das sei zu schaffen, sagte Johannes Ströbele. „Bei den Zahlen erschrickt man“, sagte Jochen Ruf. Für das Hochwasser und die Folgekosten könne die Gemeinde nichts. Außerdem habe sie einige Grundstücke als stille Reserve und es gebe den Vorteil der Niedrigzinsphase. Er sei der Ansicht, die Gemeinde gehe verantwortungsvoll mit den Problemen um. (bvl)