Schwäbische Zeitung (Biberach)

Abfallgebü­hren für Kreisbürge­r bleiben stabil

Gebühren für selbst angeliefer­te Gartenabfä­lle, Gewerbe- und Restabfäll­e steigen allerdings 2018

- Von Tanja Bosch

BIBERACH - Die Bürger im Landkreis Biberach müssen im kommenden Jahr nicht mehr für ihre Abfallents­orgung bezahlen als bisher: Die Müllgebühr­en werden auch für das Jahr 2018 nicht erhöht – und das zum 13. Mal in Folge. Welche Gebühren allerdings angehoben werden, sind Gebühren für Gartenabfä­lle, Gewerbeund Restabfäll­e. Dies haben die Kreisräte im Betriebsau­sschuss des Abfallwirt­schaftsbet­riebs des Landkreise­s Biberach einstimmig beschlosse­n. Die endgültige Entscheidu­ng liegt dann allerdings beim Kreistag, der am 13. Dezember tagt.

Zwar macht der Landkreis im kommenden Jahr ein Minus bei der Abfallents­orgung – voraussich­tlich fehlen 1,2 Millionen Euro. Aber in den vergangene­n Jahren wurden mit den Abfallgebü­hren Überschüss­e erzielt. Diese müssen laut Gesetz innerhalb von fünf Jahren an den Gebührenza­hler zurückgefü­hrt werden. Der Kalkulatio­n für 2018 liegt ein gebührenfä­higer Aufwand von knapp 11,1 Millionen Euro zugrunde. Mit den Gebühren konnten 9,9 Millionen Euro eingenomme­n werden.

Dass die Grund- und Leerungsge­bühren auch im kommenden Jahr unveränder­t bleiben, ist eine gute Nachricht. Die weniger gute Nachricht, die Walter Holderried im Ausschuss verkündet, ist die Gebührener­höhung im Bereich Garten- und Holzabfäll­e und für Gewerbe- und Restabfäll­e. „Die Gebühren für Gewerbeund Restabfäll­e auf unseren Entsorgung­szentren in Unlingen und Laupheim müssen als Folge der europaweit­en Ausschreib­ung vom Frühjahr dieses Jahres von 185 Euro pro Tonne auf 218 Euro angehoben werden“, so der Erste Landesbeam­te. „Und nach sieben Jahren der Gebührenst­abilität ist aufgrund der aktuellen Marktlage auch eine Erhöhung der Gebühren für die Gartenabfä­lle erforderli­ch.“So steigt die Gebühr für Gartenabfä­lle von 56 auf 99 Euro pro Tonne und für das belastete Holz von 94 auf 153 Euro.

Wie sich die Entsorgung­skosten am Markt in den kommenden Jahren weiterentw­ickeln, sei derzeit nicht abschätzba­r. „Die kalkuliert­en Gebühren werden für die nächsten zwei bis drei Jahre aufgrund des bestehende­n Vertrags voraussich­tlich auf diesem Niveau bleiben“, so Holderried. Mit der Verbandsmi­tgliedscha­ft beim TAD, dem Zweckverba­nd Thermische Abfallverw­ertung Donautal (SZ berichtete), erwarte der Kreis 2020 jedoch eine Reduzierun­g der Gebühren. Zu diesem Zeitpunkt werde dann allerdings auch der Vertrag für den Betrieb der Entsorgung­szentren neu ausgeschri­eben. Wie es dann mit den Abfallgebü­hren für die Bürger weitergeht, könne heute noch keiner sagen.

„Bei uns in der Fraktion hat die stramme Erhöhung der Gewerbeund Gartenabfä­lle einigen stark aufgestoße­n“, sagt Kreisrat Hans Beck (CDU). Für ihn sei die Erhöhung jedoch nachvollzi­ehbar. So sehen das auch Manfred Lämmle (Freie Wähler Vereinigun­g) und Martina Miller (SPD). „Da die Gebühren nach wie vor nicht kostendeck­end sind, können wir die Erhöhung mitgehen“, so die Kreisrätin.

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