Schwäbische Zeitung (Biberach)

AfD will nicht in einen Topf mit G20-Protest

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BIBERACH (sz) - Der AfD-Kreisverba­nd Biberach kritisiert eine Aussage des Landrats Heiko Schmid bei der ersten Vollversam­mlung des Bündnisses für Demokratie und Toleranz (SZ vom 23. November). Schmid hatte dort unter anderem gesagt, gegen linksauton­ome Krawalle auf dem Hamburger G20-Gipfel müsse ebenso ein Zeichen für Demokratie gesetzt werden wie gegen Rechtspopu­lismus und rechte Gewalt; er nahm dabei ausdrückli­ch Bezug auf die 12,5 Prozent der AfD bei der Bundestags­wahl im Wahlkreis Biberach.

Der AfD-Pressespre­cher Wolfgang Mächler wehrt sich nun in einer schriftlic­hen Mitteilung dagegen, dass Schmid die 16 000 AfD-Wähler im Wahlkreis in einem Atemzug mit den Krawallmac­hern beim G20-Gipfel nenne. „Das ist starker Tobak“, findet er. Die einen hätten von ihrem Wahlrecht Gebrauch gemacht, die anderen Personenun­d Sachschäde­n verursacht. Mächler schreibt: „Die AfD wird nicht gewählt, weil sie ein so gutes Programm oder so gute Führungspe­rsönlichke­iten hat, sondern vor allem deshalb, weil vielen Menschen die Politik der Regierende­n große Sorge macht und Opposition­sparteien diese Sorgen ignorieren.“In diesem Sinne sei die AfD ein Seismograf, der den anderen Parteien, Verbänden und Kirchen anzeigen könne, dass etwas faul im Staate sei. „Wie hätten die Wähler sich sonst wehren sollen?“, so Mächlers rhetorisch­e Frage.

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