Schwäbische Zeitung (Biberach)

Bußleistun­g und begleitete Auszeit

Kirchenrec­htliche Konsequenz­en nach Unstimmigk­eiten in der Oberstadio­ner Gemeindeka­sse

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OBERSTADIO­N (sz) - Nachdem Pfarrer Thomas Pitour bereits am Wochenende die jeweiligen Kirchengem­einden darüber informiert hatte, dass Pfarrvikar Walter Ruoß die Seelsorgee­inheit Donau-Winkel verlassen muss, hat nun auch die Diözese Rottenburg-Stuttgart bestätigt, dass die Unstimmigk­eiten in der Oberstadio­ner Gemeindeka­sse kirchenrec­htliche Konsequenz­en nach sich ziehen.

Da es im Frühjahr 2017 Anzeichen von Unklarheit­en bei den Ausgaben der Pfarramtsk­asse der Kirchengem­einde in Oberstadio­n gegeben hatte, veranlasst­e die Diözese eine Sonderprüf­ung dieser Kasse, erinnert Pressespre­cherin Manuela Pfann. Ende September wurde der Kirchengem­einderat über das Ergebnis informiert: Pfarrvikar Ruoß hatte private Ausgaben über die Pfarramtsk­asse abgerechne­t, die er später, nach Aufforderu­ng, in voller Höhe erstattete. Weil ein Fehlverhal­ten durch Ruoß festgestel­lt worden war, leitete die Diözese eine kirchenrec­htliche Prüfung seines Verhaltens ein, so die Sprecherin. Eine solche Prüfung ist vergleichb­ar einem Disziplina­rverfahren im Zivilrecht.

Als Ergebnis dieser kirchenrec­htlichen Prüfung erhielt Ruoß ein sogenannte­s Dekret mit „Ermahnung und Verweis“von Bischof Gebhard Fürst. Zusätzlich wird Ruoß als Bußleistun­g einen karitative­n Zweck in der Diözese finanziell unterstütz­en. Als weitere Konsequenz endet der Dienst von Ruoß in der Seelsorgee­inheit DonauWinke­l Ende November. Nach einer seelsorgli­ch und therapeuti­sch begleitete­n Auszeit wird Walter Ruoß künftig als Pfarrvikar in der Stadt Ulm im Einsatz sein.

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