Schwäbische Zeitung (Biberach)
Gründer sollen besser beraten und betreut werden
Rund 80 Interessierte kommen zur ersten Start-up-Night an der Hochschule Biberach
BIBERACH (sz) - Ein Netzwerk für Austausch: Diese Möglichkeit beschrieb Cornelia Gretz als eine der wichtigsten Voraussetzungen für eine gelingende Gründung. Die Gastprofessorin für Entrepreneurship an der Hochschule Biberach hat in der vergangenen Woche zur ersten Startup-Night in Biberach eingeladen – und auch sie hat sich dafür mit starken Partnern vernetzt: dem Beratungsunternehmen „Gründerschiff “Konstanz, der IHK Ulm sowie der Stadt Biberach.
Rund 80 Interessierte waren der Einladung gefolgt und die Veranstalter zeigten sich überwältigt angesichts so großer Nachfrage. Oberschwaben biete ein tolles Klima für Gründungen, so Gretz, und dabei sei es so einfach wie noch nie zu gründen. „Es gibt sehr viel Unterstützung und die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen sind günstig“, machte die Gastprofessorin deutlich, die selbst ein Start-up aus dem Karlsruher Institut für Technik heraus erfolgreich an den Markt gebracht hat.
Allerdings dämpft sie die womöglich vorschnelle Euphorie: „Nach fünf Jahren sind nur noch 20 bis 50 Prozent der Gründer übrig.“Eine traurige Bilanz, so die Expertin, die sich dafür engagieren möchte, dass Gründer in der Region Biberach besser beraten und begleitet werden. Die Gründerinitiative Biberach, die sie ins Leben gerufen hat, will Gründungsinteressierte unterstützen. Dabei gilt laut Cornelia Gretz ein wichtiger Grundsatz: „Fehler dürfen gemacht werden – aber bitte nicht die gleichen, die anderen Gründern zuvor bereits unterlaufen sind.“Austausch und Netzwerken unter Gleichgesinnten sei deshalb wichtig.
Gründer stellen sich vor
Die erste Gründernacht bot hierzu viel Gesprächsstoff. Unter anderem stellten sich zwei Gründerteams vor, die beide seit rund zwei Jahren ihr Glück versuchen und damit recht erfolgreich sind, wie sie in kurzen Vorträgen darstellten: Die Kißlegger Produktentwickler „Out für Space“, die Möbel und Furniere aus Rattan produzieren, und die Neu-Ulmer Tragwerksplaner „Brand und Gleinser“, übrigens Absolventen der Hochschule Biberach.
Und auch das ist ein Ansatz der Gastprofessorin: Den Studierenden der HBC frühzeitig ihre Erfahrungen als Gründer zu vermitteln und ihnen eine Spielwiese für eigene Erfahrungen zu bieten – etwa mit einem Gründungstheater, bei dem man unter geschützten Bedingungen in die Rolle des Gründers schlüpfen kann. Einige neugierige Studierende waren bei der ersten Start-up-Night schon mit von der Partie, um zu sehen, wie sich die Biberacher Szene entwickelt.