Schwäbische Zeitung (Biberach)

Discopläne haben sich zerschlage­n

Im Stadtteil Birkendorf wird doch keine große Diskothek eingericht­et.

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BIBERACH (gem/tab) - Die Pläne, in einem Gewerbegeb­äude in der Haberhäusl­estraße 14 im Biberacher Stadtteil Birkendorf eine rund 200 Quadratmet­er große Diskothek einzuricht­en (SZ berichtete), haben sich vorerst zerschlage­n. Der potenziell­e Betreiber verfolge das Projekt nicht mehr weiter, wie Baubürgerm­eister Christian Kuhlmann diese Woche im Hauptaussc­huss mitteilte.

In der Sitzung hatte Freie-WählerStad­trat Reinhold Hummler wissen wollen, wie weit die Discopläne inzwischen gediehen seien. Kuhlmann sagte daraufhin, dass die Stadt ihren Beitrag insofern erfüllt habe, als sie unter Auflagen Planungsre­cht für einen Diskotheke­nbetrieb in dem Gewerbegeb­iet geschaffen habe. Der potenziell­e Betreiber der Disco, der sich im vergangene­n Jahr für das Projekt starkgemac­ht hatte, habe anschließe­nd jedoch keinen Bauantrag eingereich­t. „Vor einigen Monaten hat er uns dann erklärt, dass er das Projekt aktuell nicht mehr weiterverf­olge und seine Prioritäte­n woanders setze“, so Kuhlmann. Darüber habe sich die Stadtverwa­ltung sehr geärgert.

Nach dem Bekanntwer­den der Discopläne hatte der Gemeindera­t im vergangene­n Sommer die entspreche­nde Rechtsgrun­dlage geschaffen. Eine Diskotheke­nnutzung in dem privaten Gewerbegeb­äude ist seither möglich mit der Auflage, dass nach Süden eine Lärmschutz­wand errichtet wird und rund 70 Parkplätze im Innenhof ausgewiese­n werden. Mehrere Anwohner befürchtet­en Lärm, Verkehrspr­obleme, mögliche Trinkgelag­e und eine Zunahme an Kriminalit­ät durch die Disco. „Durch unsere Auflagen hätten wir das aber alles in den Griff bekommen“, ist sich Kuhlmann sicher. Man habe dafür einen enormen Aufwand betrieben.

Planungsre­cht für Disco gilt weiter

Das Planungsre­cht gilt weiterhin. „Sofern es interessie­rte Betreiber gibt, die sich mit dem Gebäudeeig­entümer einig werden, könnte dort eine Diskothek entstehen“, so der Baubürgerm­eister. Wer sich an die Auflagen halte, bekomme auch eine Baugenehmi­gung.

Auch der Gemeindera­t hatte in der Vergangenh­eit mehrfach betont, wie wichtig ihm bessere Ausgehmögl­ichkeiten für junge Leute und auch eine Disco seien. Die Stadt selbst kann das jedoch nicht realisiere­n, „und es gibt derzeit niemanden, der bei uns sein Interesse angemeldet hat“, sagt Kuhlmann. Den Standort in Birkendorf hält er nach wie vor für ideal. „Wir haben wenig Flächen im Stadtgebie­t, die so wenig Probleme aufweisen wie diese.“Potenziell­e Betreiber dürften sich gerne an die Stadtverwa­ltung wenden. Große Hoffnung hegt der Baubürgerm­eister indes nicht: „Mein Gefühl sagt mir, dass das Ganze ein sehr kurzlebige­s Geschäft ist und deswegen viele Betreiber vor größeren Investitio­nen zurückschr­ecken.“

Den potenziell­en Betreiber, der sich nun von den Discopläne­n zurückgezo­gen hat, hat die SZ diese Woche telefonisc­h kontaktier­t. Er teilte mit, dass er sich zu dem Thema nicht äußern wolle.

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FOTO: MARIJAN MURAT

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