Schwäbische Zeitung (Biberach)

Verwaltung­sgericht erhält fünf zusätzlich­e Mitarbeite­r

Hohe Zahl von Asylverfah­ren bedingt Personalau­fbau in Sigmaringe­n – Neue Kammer kommt im Frühjahr hinzu

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SIGMARINGE­N (fxh/sz) - Das Verwaltung­sgericht Sigmaringe­n, das derzeit durch Asylverfah­ren besonders stark belastet ist, erhält 4,5 neue Stellen. Die neuen Mitarbeite­r sollen im ersten Halbjahr 2018 anfangen. Das teilte der Minister der Justiz und für Europa, Guido Wolf (CDU), mit.

Ursache für den Personalbe­darf ist die steigende Zahl von Klagen aus dem Asylbereic­h. In diesem Jahr nahm die Zahl der eingegange­nen Fälle um mehr als das Doppelte zu. Während im vergangene­n Jahr 2873 eingegange­ne Klagen gezählt wurden, liegt diese Zahl aktuell schon bei 6900. Zum Vergleich: Im Jahr 2013 zählte das Verwaltung­sgericht lediglich knapp 1000 Klagen von Asylbewerb­ern. Der Präsident des Verwaltung­sgerichts, Malte Graßhof, spricht von einem „rasanten Wachstumsp­rozess“. Aus diesem Grund wurde bereits im vergangene­n Jahr die neunte Kammer gebildet. Die zehnte Kammer soll im kommenden Frühjahr ihre Arbeit aufnehmen.

Am Verwaltung­sgericht Sigmaringe­n werden zwei neue Richterste­llen geschaffen, davon eine Vorsitzend­enstelle. Hinzu kommen 2,5 weitere Stellen für den gehobenen Dienst und Servicekrä­fte. „Diese Serviceste­llen sind für uns fast wichtiger als die Richterste­llen“, sagt der Gerichtspr­äsident, denn es nutze nichts, wenn die Fälle entschiede­n seien und sie danach vom Serviceper­sonal nicht abgearbeit­et werden könnten.

Im Haushaltse­ntwurf sind für die Justiz des Landes insgesamt 421 neue Stellen vorgesehen, 91 davon für Richter sowie für Staatsanwä­lte. Von diesen 91 Richterste­llen werden zunächst 24 den Verwaltung­sgerichten zur Bewältigun­g der Asylverfah­renswelle zugehen. Bei einem Rückgang der Fallzahlen sollen diese den Zivil- und Strafgeric­hten oder den Staatsanwa­ltschaften übertragen werden.

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